Volltext: [8 Prospecte der Nürnberger Thore]

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darf es auf der nördlichen die Brautthüre werden, die hin— 
sichtlich der Formstellung in correspondirendem Verhältniß 
mit oben genannter Sakristei steht. Nach dem vordern 
Portale ist die Brautthüre weit vor den andern mit düstern 
Holzthüren oder dunklen Brettern verwahrten Eingängen, 
die schönste, die in neuerer Zeit mehrere Renovationen er⸗ 
hielt, so ein eisernes Gitter zum Verschluß der Vorhalle 
und zwei hölzerne Thürflügel mit hübschem Laubgewinde 
und den beiden Heiligen Laurentius und Leonhard, unter 
gothischen Schirmdachern. Dieselben Ornamente, wie an 
der mehrmals genannten Sakristei, streben auch bei der 
Brautthüre in die Höhe, nicht minder das schöne thurmar— 
tige Stiegenhaus. In zwei Blenden stehen oben links vom 
Beschauer die Statuen des heiligen Laurentius, am Trag- 
stein das Volkamer'sche Wappen, rechts die Statue eines 
Bischofs mit dem Krummstab in der Hand, am Tragstein 
ein dem Lochheim'schen sehr ähnliches Wappen. In der 
Vorhalle selbst befinden sich die Jungfrau Maria mit dem 
Christkinde und die drei Könige aus dem Morgenland, et— 
was stark gehaltene Steinfiguren. Die Wappenschilder sowohl 
an den leeren Tragsteinen als an den mit Figuren besetzten 
sind sammt und sonders abgeschliffen. In einer der Hohl— 
kehlen des Spitzbogens am Eingang in die Kirche sind zwei 
Löcher eingegraben. Spricht man zu dem einen leise hin— 
ein, so hört es ein an das andere Loch gelegtes Ohr ganz 
bernehmlich. Das Räthsel für Manchen beruht auf dem 
einfachen Gesetze der Akustik von Fortpflanzung des Schalls 
in Röhren, Hohlkehlen ꝛc., wornach die Schallwellen com—
	        
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