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MühfeligFeit! Kurz, ih bin recht nahe bei Ihnen und Ihreir
frauernden Sefchwiftern gewefen. Ach, BVäter-Tod ift ein Donz
nerfchlag, der Mutter Sterben ift eine Wunde mit tief nagen=
dem Schmerz. 4
„Wie fchön aber, daß Sie diefe Wunde als ein Mann in
Chrifto ertragen. € ift ja wohl dies, womit Sie fich aufz
richten, das Fraftvollfte Todten-Lied bei dem Grabe der Unfern:
Er hat AUNles wohl gemacht! — Sollten wir der unendlichen
Liebe, follten wir der ewigen Sorgfalt diefe Verleumdung
nachreden, follten wir e& uns auch nur zu denken wagen: fie
habe e& mit dem wichtigften Theil des Lebens, mit dem lekten
Augenblit, nicht zum Beften gemacht? Der zerfleifchte, nach
taufend Martern zu Staub verbrannte Märtyrer jauchzt fich
EwigFeiten hindurch nie fatt an dem Tert zum Sefang im
höheren Chor: Er hat AMes wohl gemacht! und wir in dem
Krankenbette wie in einer Wiege Über das Todten=Ihal hinz
gefragene Kinder — — — Nein, Er fieht immer, auch bei
feinem Feinde, der Ihn nie geliebt, Er fieht vornehmlich bet
ben Seinen die befte Stunde zur lebten aus. Dort febt
er fie an, wo bas Urtheil noch am erfräglichften, hier, wo
die Seligkeit am gewiffeften ift, Freuen Sie fich, daß der
Stamm, von welchem Sie die erften Lebensfkräfte gefogen, fchonr
ins Unfterbliche Übergepflanzt iff. Wie mag die Selige um das
unverlegte Durchbringen der zurücgelaffenen Zweige den Lieb=
haber der Menfchen fo fehnlich bitten! Acht folche Kinder — ich
fchreibe meine einfältigen und von allem Schmeicheln entfernten
Sedanken — find vor den Menfchen ihr eine ruhmvolle Krone
gewefen. Und was werden fie ihr dort fein! AUYcht Kinder,
für den Immanuel, zum Lohn Seiner Schmerzen geboren,
was werden diefe ihr dort fein! Es bleibe doch ja Feines von
Shnen allen, — bei der Liebe zu Ihrer Iheuerften, zu Ihrer
unvergeßlichen, zu Ihrer vollendeten Freundin bitte und befhwöre
io Sie — e8 bleibe Feines von Shnen allen dahinten! Cwig
leben ift ja doch wohl der Mühe werth, daß man den noch
fibrigen Theil der Xahre Chrifto lebt, Nechnen Sie nur! Soft.
