WILIBALD PIRKHEIMER
UND
MARTIN BEHAIM.
Nr.
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Die Bildnisse zweier Männer aus den Nürnbergischen
patriciatischen Familien haben wir hier vor uns, die
unter der grofsen Zahl der- übrigen ausgezeichnet ste-
hen durch ihren Geist und ihr Wirken. — Wilibald
Pirkheimer, geboren 1470, gestorben 1530, vereinigte
alles' in sich, was ihn zur Stütze seiner Vaterstadt ina-
chen und seinem Geiste den höchsten. Genufs verschaf-
fen, aber zugleich auch allen seinen Schritten den Stem-
pel der Reife und der Weisheit 'aufdrücken konnte, den
nur die seltgen Menschen ihrem ganzen Wesen eigen
zu machen ersehen sind. Die Bildung, welche er auf
den hohen Schulen Italiens sich eingesammelt hatte, ın
jener Zeit den wahren Pflanzstätten aller gründlichen
Wissenschaft, machte ihn selbst zu einem Gelehrten und
zu. dem thätigsten Beförderer der Gelehrsamkeit,. der
Künste und alles Schönen und Guten. ‘Er war‘der in-
nigste Freund Albrecht Dürers und unterhielt mit den
gebildetsten Männern seiner Zeit einen ausgebreiteten
Briefwechsel.‘ Kaiser Maximilian I. lernte ihn in dem
Krieg gegen die Schweizer 1498 von der vortheilhafte-
sten Seite kennen, wo er als Anführer des Nürnbergi-
schen Contingents sich durch. Muth und Besonnenheit
demselben gleich sehr empfahl und _durch seine Redlich-
keit dem kaiserlichen Heere grofse Dienste leistete, wes-
halb ihn Maximilian zum kaiserlichen‘ Rath ernannte,
eine Würde worin ihn auch Carl V. bestättigte., — Dem
Magistrat und der Stadt leistete er als gebildeter Staats-