Objekt: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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vielleicht aus Neugier, hauptsächlich aber wohl aus Langer— 
weile. Sie besuchte die Bäder von Kinzingerthal, kurzum, 
man sah sie überall. 
Da die Kaiserin und die Königin Hortense sich nach 
Straßburg verfügt hatten, um dort während des Feldzuges 
don 1809, d. h. der Abwesenheit des Kaisers, Aufenthalt 
zu nehmen — da auch die Königin von Westfalen sich 
zu ihnen gesellt hatte, verfügte sich Stephanie, berathen von 
Herrn von Norvin, ebenfalls nach Straßburg. 
Herr von Norvin hoffte wiederum, daß gelegentlich 
dieser kleinen Reise Prinz Karl und Gemahlin zu einem 
Ausgleich, zu einer endlichen Versöhnung kommen würden. 
Der Prinz aber, unter dem erneuten Vorwande, wichtige 
militärische Geschäfte hielten ihn zurück, ging nicht mit 
auf die Reise. Die vier Damen verbrachten ihre Zeit 
in Straßburg, gerade so wie in Mainz. Ein Theil des 
Tages war der Toilette, der andere Zerstreuungen aller 
Art, namentlich den Freuden der Tafel geweiht, kaum eine 
oder zwei Stunden blieben übrig, um eine Spazierfahrt 
zu machen: am Abend amüsirten die Damen sich auch in 
Straßburg wie kleine Mädchen mit allerlei Spielen und 
Possen in den Salons der Kaiserin. Es ereignete sich 
Nichts, was verdiente, der Nachwelt bekannt zu werden. 
Die Nachricht vom Siege bei Wagram legte schnell 
die vielleicht entstandenen Beunruhigungen wieder bei, 
welche sechs Wochen vorher, namentlich bei Josephine, 
der Ausgang der Schlacht von Eßlingen hervorgerufen 
hatte. Bald nach der Siegesnachricht schrieb Napoleon an
	        
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