so daß schon am Osterfeste 15024 uͤber 3000 Personen daselbst Brod und Wein beim Tische des
Herrn empfiengen. — 1525 trat obengenannter Prior zur evangelischen Kirche uͤber und die Moͤnche
wurden vor den Rath geladen und ihnen befohlen: das Kloster, die Kirche und alle ihre Einkünfte
der Stadt zu übergeben. Dafür verlangten die Monche, daß der Rath die Tauglichen unter ihnen,
als Pfarrer, Prediger und Caplane auf dem Lande anstellen, die Alten und Untauglichen aber auf
Kosten der Stadt erhalten und diejenigen, welche zu einem buͤrgerlichen Gewerbe übertreten wollten,
als Buͤrger aufnehmen und jedem, was er in seiner Zelle als Eigenthum besessen hatte, lassen
sollte. —
Am 2AM. July 18572 schlug der Blitz bei einem heftigen Ungewitter in die Kirche ein, jedoch
ohne besondere nachtheilige Folgen, so daß bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts unausgesetzt in
derselben Gottesdienst gehalten wurde. 3
In den kriegerischen Zeiten 1814 und 15 benuͤtzte man die Augustiner Kirche als Stall und
Heumagazin, bis sie endlich im Jahre 1816 für baufällig erklärt und abgebrochen wurde; und auf
diese Art verschwand eine der schönsten Kirchen der Stadt, welche so lange Zeit die frommen Beter
in ihren ehrwuͤrdigen Hallen aufnahm. Sie war geziert mit schönen Glasmalereien, Oelgemäãͤlden,
Bildhauerarbeiten und einem bewundernswůrdigen von Adam Kraft in Stein gehauenen Sakraments⸗
haͤussschen; auch hatte sie das schönste und kuͤnstlichste Gewölbe unter allen Kirchen Nuͤrnbergs und
in ihren Gruͤften ruhten die irdischen Ueberreste vieler frommer und würdiget Christen. — Der Platz
worauf diese Kirche stand ist noch heute leer und nur noch ein Theil des Klosters ist stehen geblieben,
in deren Raumen sich jetzt die Handelsgewerbschule befindet. —
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