Volltext: Hans Sachs

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Von Dr. F. J. Holly. 
Anmutenden und Ansprechenden, da ihnen die Originalität, die 
Ursprünglichkeit des Gefühles und der Anschauung abgeht. Sie 
können also höchstens belehren, nicht begeistern und fortreißen. 
Mit den Dichtungsformen der Minnepoesie verfuhren die 
Meistersinger noch weniger glimpflich, wie mit ihrem Inhalte. Die 
Metrik, der Rhythmus und die Reimklänge der klassischen mittel— 
alterlichen Sänger waren sehr mannigfaltig und vollkommen in ihrer 
Art, so erlesen, edel und schön, daß sie noch immer als muster— 
giltig gelten können. 
Die Meistersinger hatten in Kürze fast alle diese Vorzüge von 
ihren Dichtungen abgestreift. Ihre Rhythmik beschränkte sich zuletzt 
auf eine einzige Form, auf die jambisch-ansteigende, und diese 
wurde in den verschiedensten Ausdehnungen variiert. Die Prosodie 
verlor sich beinahe ganz: in den Arsen standen oft unbetonte und 
in den Thesen betonte Silbenlaute, ja, mehrere Silben traten oft 
da auf, wo nur eine am Platze war. So stellten sich die Meister— 
singertöne, wie man die verschiedenen Versarten des Meistersangs 
nannte, großenteils als völlig unrhythmische Reihen dar, in denen 
man bloß die bestimmte Anzahl von Silben aufmarschieren ließ 
ohne Rücksicht auf deren Quantität. 
Eine Erklärung und einen Entschuldigungsversuch für diese 
prosodische Wildheit und Verrohung des Meistersingerverses bringt 
allerdings Goedeke,)) indem er sagt: „Die übliche Annahme, es 
seien, um Verse zu bilden, die erforderlichen Silben nur hinein— 
gezählt, ist nicht wahr und ist nicht falsch. Nicht wahr, da kein 
Meisterlied dieser Zeit durch bloßes Abzählen einer Reihe von 
beliebigen Silben bis zum Reime einen Vers bildet; nicht falsch, da 
kein Vers vorkommt, der mehr oder weniger Silben enthielte, als 
der ihm in einer anderen Strophe desselben Gedichtes entsprechende.“ 
Hierzu sei bemerkt, daß der letztere Umstand doch sehr zwingend auf bloße 
Silbenzählung im Verse hinweist und daß sehr viele Reihen des Meister— 
singerliedes den Eindruck des bloßen Abzählens von Silben machen. 
Eher gelten lassen kann man, was der zitierte Gelehrte als 
Entstehungsgrund dieses Silbenzählens und als entschuldigende 
Momente hierfür vorbringt: „Die Kunst dieser Zeit bildete einen 
Übergang von der Verskunst des Mittelalters zu der des 17. 
Jahrhunderts. Da ihre Verse im allgemeinen einen jambischen 
Gang haben, zählte sie die Hebungen, ohne sich an den strengen 
Wechsel der Hebungen und Senkungen, die immer nur durch eine 
Bd. 4. S. XVI. 
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