DAS THEATER UND DAS BESTELMEY-
ER’SCHE HAUS.
Auf derselben Stelle, wo das von Aurnheimer 1801 aufgebaute vo-
rige Theater stand, befindet sich das jetzige, im modernen Style nach
Schmidtner’s Plan, auf Aktien gebaute Theater., bestehend aus
einem Mittelbau, und zwei kleineren Seitenanbauen- für die Garderoben,
Direktorswohnung , Dienerlogis, Buffet und dgl. Das vorige Theater
wurde 1827 für baufällig erklärt und ein hölzernes Interimstheater
auf der Insel-Schütt aufgeschlagen; weil man sich jedoch nicht ver-
ständigen konnte, das baufällige alte Gebäude zu restauriren, so ent-
schlofs man sich zu der Aufführung «eines neuen Musentempels , wozu
Heideloff eine Zeichnung im gothischen Style geliefert und vorge-
schlagen hatte, den Platz der ehemaligen Augustinerkirche zu wählen.
Weder der Plan noch der Platz wurde jedoch beliebt, sondern die
Stelle des alten Theaters und der Plan Schmidtner’s, nach wel.
chem, wie die Inschrift: Die Stadt den Musen 1833, zeigt, in ge-
dachtem Jahre das Gebäude vollendet war. Das Aeufsere ist zu ein-
fach, um imponiren zu können, nur der geringe Vorsprung am Mittel.
bau zeigt an den Rundbogen der zwischen 6 Pilastern befindlichen
Fenster einige ornirende Modife und auf dem Dachfriese eine Lyra
zwischen zwei Larven-, unter welchen Enblemen die oben beregte In-
schrift in vergoldeten Lettern glänzt.
Das Innere, in welches man vom Mittelbau aus durch drei Ein-
gänge gelangt, ist in Bezug auf Eintheilung dem Münchener Hoftheater
nachgebildet. Von einem Vorplatz, der die Kasse und ein Buffet ent-
hält, kommt man auf Stiegen zu beiden Seiten zur Gallerie und vor-
Taf. 28.