Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Vor sich her in tollem Reigen 
Brr! ist das ein Hundewetter! 
Mürrisch brummt der alte Schließer 
Und schaut fröstelnd durch die Scheiben 
In die Nacht, die rabenschwarze. 
Da — es pocht an seine Thüre. 
Auf sein barsch Geheiß tritt in die 
Stube schnell ein weiblich Wesen. 
Ach verzeihet, tönt es schmeichelnd, 
Eh er sich von seinem Staunen 
Über den Besuch erholt hat, 
Ach verzeihet, lieber Meister, 
Daß bei Nacht ich zu Euch komme. 
5' schickt sich wohl nicht für ein Mägdlein, 
Aber ich hab' eine Bitte, 
Die mich heißt den Abend wählen. 
Ich weiß, Ihr habt in Gewahrsam 
Einen Fanten, lieber Meister, 
Hheiße Thränen treten in des 
Mägdleins schöne dunkle Augen — 
Einen stattlichen Gesellen. 
5' ist mein Liebster, fährt sie zögernd 
Fort und spielt dabei errötend 
Mit dem Saum und Band der Schürze, 
Er war Gast im Stürmerhofe 
Und ich stehe dort in Diensten. 
Ach ich armes, armes Mägdlein! 
Einmal möcht ich ihn noch sehen, 
Führt mich zu ihm, lieber Meister. 
Kommt und thut mir den Gefallen, 
Habt dabei ja nichts zu fürchten, 
Und Ihr sollt es nicht umsonst thun. 
Dabei schaut sie ihn berückend 
An, daß es dem alten Knaben 
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