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bracht hat. Aber hat er den tragischen Ausgang ahnen
können? Wohl kaum! denn Palm selbst glaubte noch am
25. August, am Tage seiner Hinrichtung, da das Gefängnis
geöffnet wurde, die Stunde seiner Freilassung zu erhalten.
Statt dessen empfing er das Todesurteil.
Da hieß es schweigen unter allen Umständen. Und
später — war es zum mindesten peinlich, den Schleier
zu lüften.
So mag die Frage unentschieden bleiben. Palm trug
die Verantwortung für diese Schrift und ihm gebührt auch
der Ruhm, mit ihr jene Bewegung eingeleitet zu haben, welche
auch im Süden das deutsche Gefühl wecken, bewahren und
stärken half. Ludwig J. ließ 1842 an seinem Wohnhaus
die Worte anbringen: „Johann Palm wohnte hier, der
ein Opfer fiel napoleonischer Tyrannei. Im Jahre 1806.“
Wir kennen jetzt die Beweggründe Napoleons, die ihn zu
diesem Schritt gereizt, die sie aber auch begreiflich und selbst
verzeihlich erscheinen lassen, wie manche andere seiner düsteren
Taten. Aber Palm — er starb doch in schöner Weise für
eine gute Sache.