XVII —
mit Frankreich aussöhnte. Er war stolz in dem Glauben,
die Monarchie gerettet zu haben. Für Napoleon aber war
der Vertrag ein neuer Sieg, die erste Rache für Trafalgar.
Denn Preußen erhielt „zu völlig souveränem Besitz die
Staaten des Königs von England in Deuts chland“ — Hannover.
Dafür aber mußte es Neuschatel, Cleve und Ansbach ab—
treten, das Napoleon als Entschädigung für Bayern aus—
ersehen hatte. Er wußte wohl warum: der Besitz der
Markgrafschaft verfeindete wenigstens für den Augenblick
Bayern mit Preußen. Und unter dem gleichen Gesichts—
punkt erhielt es die köstlichsten Stücke aus der österreichischen
Beute, die Franz II. durch den Preßburger Frieden (26. Dez.)
cedieren mußte. Wie selbstlos schien Napoleon, wenn er
Tyrol, Vorarlberg, Passau, Lindau Bayern zuteilte, und
an Baden das alte Konstanz gab und die Ortenau, an
Württemberg einen Teil des Breisgaus abließ. Aber es
war doch ein Dangergeschenk: der neue Besitz mußte sie
auf immer von Osterreich trennen; sie mußten dessen Schwäche
wünschen, denn erstarkte es wieder, dann war die Beute
verloren. So glaubte er diese Staaten für immer an sich
gefesselt zu haben.
Und in der Tat, da er in der Silvesternacht seinen
Einzug in München hielt, da er den Jubel der bayrischen
Hauptstadt hörte über die Erhebung des Landes zum König—
reich und die grenzenlose Begeisterung sah, mit der die
dankbaren Bayern ihm huldigten, da ging auch ihm das
Herz auf und er fühlte sich inmitten des dankbaren Volkes
glücklich und zufrieden. Freilich im königlichen Schlosse
hatte sich vor seiner Ankunft ein harter Kampf abgespielt,