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Da hieß es stark sein und fest, wollte man den Ver—
heißungen und Drohungen widerstehen, die nun von Preußen
her an den Kurfürsten herantraten. Den Anlaß bot der
Durchmarsch seiner Truppen durch das Ansbachische Gebiet.
Wenn Friedrich Wilhelm III. nun doch auf die Seite der
Alliierten träte? Wer würde ihn hindern, Bayern als
Ersatz an Osterreich zu geben, konnte er dadurch seine
fränkischen Besitzungen retten. So wollte Max Joseph,
dem Wunsch Napoleons entsprechend, zwischen beiden Mächten
vermitteln. Der bayrische Gesandte aber wurde von Hardenberg
gar nicht vorgelassen, geschweige denn vom König. Man
wußte, daß Hardenberg Bayern haßte, und daß man einen
Augenblick in Berlin bereit war, mit Osterreich zusammen
sich gegen Bayern zu wenden. Da schützte freilich vor
dem vernichtenden Schlage nur der Schild Napoleons
— und sein gutes Schwert, das ihn auch diesmal aus
peinvoller Enge wieder befreite und über alle Fährden und
Nöten glanzvoll hinweghalf. »Wie Abukir ausgeglichen wurde
durch seinen Sieg an dem verhängnisvollen Strande, so
machte er — für das Festland wenigstens — Trafalgar
wett durch Austerlitz. Hier hatte er am Jahrestage seiner
Kaiserkrönung (2. Dezember) sein Genie und sein Glück aufs
neue bewährt. Die Osterreicher hatte er oft genug ge—
schlagen, und seit dem Tage von Ulm hatte er sie siegreich
vor sich hergetrieben. Dort aber war ihm ein neuer Feind
entgegengetreten: es waren die tapferen Bataillone, die
Suworoff einst auf den Schauplätzen von Bonapartes ersten
Ruhmestaten zum Siege geführt hatte. Der Tag war sein:
hier hatten drei Kaiser gefochten, er hatte die beiden anderen