Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

— 118 — 
bei der bekannten Anhänglichkeit dieser geistli— 
chen Fürsten an den Wiener Hof, sich nichts 
sonderliches versprechen. Man darf nur die Ge— 
schichte des siebeniährigen Krieges darüber nach⸗ 
schlagen. Seitdem iedoch die mit Religionshaß 
unzertrennlich verknüpften Vorurtheile durch auf— 
geklärtere Einsichten dahin schwanden, gieng auch 
an den Höfen der geistlichen Kurfürsten eine Ver— 
änderung politischer Grundsätze vor. Daher trug 
selbst des h. Röm. Reichs Erzkanzler, der letzte 
Kurfürst von Mainz, kein Bedenken, dem von 
Friedrich II. in Gang gebrachten Fürstenbund 
beizutretten, ein Schritt, darüber Kaiser Jo— 
seph viel Empfindlichkeit blicken ließ, besonders 
weil eben dieser Monarch durch die Besitznahme 
von Niederbaiern im Jahre 1778. die Aufmerk— 
samkeit der ersten deutschen Fürsten zu Vorsichts— 
maasregeln gereitzt hatte. Nach dem Tode 
Friedrichs II. löste sich der Fürstenbund auf, 
indem Friedrich Wilhelm II. mehr Erge— 
benheit für Oestreich, als sein großer Oheim 
hegte, oder vielmehr, weil jener, der vier Krie— 
ge wider die Oestreichsche Macht glücklich hin⸗ 
ausgeführt, seinen Thron so bevestigt hinterließ, 
daß man sich sobald keines neuen Angriffs vom 
Wiener Hof, preußischer Seits zu besorgen hat— 
te.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.