Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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Leopold II. aus dem Lande der Lebendigen. Zu 
früh für ihn selbst, für seinen Sohn, für die Mo— 
narchie. Der Wiener wird darüber freilich den 
Kopf schütteln, da ihm sein Genius in Leopold 
den Stifter alles, seit vierzehen Jahren dem Oest— 
reichschen Staate begegneten, Unglückes vormahlt. 
Ihm allein bürdet man in der Kaiserstadt den 
Krieg mit Frankreich auf. Seine kurze Regierung 
soll den schwächsten Kopf verrathen, und Leo— 
pold gleich die ersten Monathe derselben durch 
einen mit der Pforte geschlossenen schändlichen 
Frieden bezeichnet haben. Die vom Monarchen 
gleich anfangs geäußerten friedlichen Gesinnungen, 
sind dem unruhigen Wiener verhaßte Merkmale, 
daß er nicht Lust hatte, Eroberungen zu machen. 
Und doch war schon 1788. beim ersten Ausbruch 
des Türkenkriegs, eine außerordentliche Theurung, 
die selbst einen gefährlichen Auflauf veranlaßte, 
entstanden. Vermuthlich wurden itzt nicht mehr 
so viel Lebensmittel, als sonst, aus Ungarn nach 
Wien zu Markt gebracht. Das sogenannte Vier— 
tel Mehl stieg daher noch im Sommer dieses 
Jahres von 18. auf 48. kr. Laut erhub sich dar— 
über die Klagestimme wider Joseph, der im La— 
ger bei Semlin sich aufhielt, und im November 
krank in seine Residenz zurückkehrte. Der Krieg 
hatte
	        
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