Volltext: Die neue Zeit

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mannsche Stamm, verschwand ein alter, morscher 
der keine Blätter, keine Blüten mehr treiben 
onnte. 
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⸗ 
Es war kein Monat seit Konrads Tod ver—⸗ 
gangen, da kam Sebastian Rottmann eines Mor—⸗ 
gens unerwartet auf den Feldhof. 
„Lieber, wende nun Deinen Blick endlich vom 
unabänderlich Vergangenen der Zukunft zu, der 
allernächsten!“ rief er ihm zu, ehe er Feldmann 
nur begrüßt hatte. 
„Zukunft?“ Feldmann lachte hart. „Sprich 
dem Verurteilten am Tag seiner Hinrichtung vom 
Sonntag.“ 
„Bester, höre endlich auf, mit Deinem Gram 
zu spielen. Dich erwartet noch eine große Aufgabe.“ 
„Mich erwartet die Gruft, mein Lieber.“ 
„Neim, noch nicht. Erst mußt Du für die 
Heimat noch leben. Komm mit, ich will Dir im 
kleinen Pavillon alles klarlegen, und dann wirst 
Du zum Abend die Männer hierherbitten, denen ich 
vertraue.“ 
Und Rottmann legte Feldmann den ganzen 
Plan zum Eisenbahnbau vor. 
„Auf Dich, Feldmann, hatte ich stets gerechnet. 
Ich hatte aber nie geglaubt, daß meine Eisenbahn— 
idee Dir zur Lebensaufgabe werden könnte. Ich 
hoffte, Du, der Nimmermüde, ewig Beschäftigte, 
würdest mit knapper Not die freie Zeit zu diesem 
neuen Projekt Dir stehlen vor all den anderen 
Pflichten. Jetzt aber lege ich diesen Plan ganz in 
Deine Hände. Hierfür arbette, hierfür lebe — und 
Dein Name wird nicht vergehen.“ 
Feldmann saß erschüttert zur Seite des
	        
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