Volltext: Die neue Zeit

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„Sind rein praktischer Natur, siehst Du. Es 
denkt ein jeder an sich und wenn er dem Nächsten 
hilft, dann ist's nur kluge Berechnung —“ 
„Vater sagt ja auch immer, von den Eng⸗ 
ländern könne man lernen.“ 
„Aber sicher. Unseren gefühlsduseligen Deutschen 
würde es wenig schaden, wenn sie von der kalten, 
klaren Denkungsweise der Engländer etwas lernten.“ 
„So meint es nun Vater wohl nicht. Was 
da Deine scharfdenkenden Engländer in ihrer Er— 
werbungssucht alles erfinden und fich ausdenken, 
das in den Dienst der Allgemeinheit stellen so 
meint es wohl der Vater.“ 
„Kind, bist ja überwältigend gescheit geworden!“ 
Anne lächelte. Dann sagte fie ernst: „Hab' 
eben das Glück, immer den Vater zu hören und so 
lerne ich auch mit der Zeit ihn verstehen.“ 
Christoph seufzte leicht auf. „Also sfiehst Du, 
Mutter, das ist das A und D öbes Engländers. 
Damit legt er sich nieder, damit steht er auf; mit 
dem Gedanken: wie bring' ich mich hoch?“ 
„Ja, ja, Christoph, das hat Dir, scheint's, ge— 
waltig imponiert?“ 
„Aber sicher, Mutter! Den Engländern, fiehst 
Du, denen fühle ich mich wesenseins.“ 
Josephine schüttelte den Kopf, sie bog sich 
näher zu Christoph. „Wirst im Grund doch ein 
guter Deutscher geblieben sein, ein Sohn Deines 
Vaters.“ Sie stand auf. „Na, viel ist's doch 
wieder nicht mit dem Erzählen; muß halt doch nach 
der Küche gehen.“ 
„Mutterle, willst Du nicht mir die wichtige 
Inspektion überlassen?“ Anne war aufgesprungen. 
„Nein, Mädle, nimmst mir's doch nicht ernst
	        
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