Volltext: Die neue Zeit

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gebeugt war. — Die Mutter trat ein, das Kaffeebrett 
in der Hand. 
„Gott, Kinder, es ist alles noch beim alten!“ 
rief Christoph. „Dieselben Tassen, dieselbe Gugel— 
hopfform! Die gleiche alte Zuckerdose, die Muller 
immer noch verschließt, obgleich die Kinder kaum 
mehr naschen und Resis Zähne nicht danach aus⸗ 
sehen, als ob sie sich nach Zucker sehnten!“ 
Die Hände in den Taschen, stand er da und 
lachte, daß seine gesunden Zähne blitzten. 
Resi aber, die hinter Josephine eingetreten war 
und die Kaffeekanne trug und die in Verzückung 
über den Herrn Christoph tatsächlich ihre wenigen 
langen Zähne zeigte, schloß verschämt den Mund. 
„Ja, ja, alles wie einst!“ Er dehnte sich etwas. 
„Denn enger können die Zimmer nicht geworden sein 
und auch kaum niederer. Aber die Anne da — 
Christoph wandte sich rasch zur Schwester um — „die 
hat sich verändert.“ 
Josephine sah ängstlich auf ihr Kind. Sie 
vermieden doch noch alle, das Vergangene zu berühren. 
Aber Anne antwortete ruhig: „Gewit, Christoph, 
hab' ich mich verändert. Aber Du bist auch nicht 
mehr der alte.“ 
„Nein, Gott sei Dank, nicht!“ 
„Nun kommt, Kinder, kommt!“ rief Josephine 
vom Kaffeetisch. 
„Der Vater kommt erst am Abend?“ fragte 
CEhristoph. Er lehnte sich lässig im Stuhl zurück, 
die eine Hand in der Tasche, die andere spielte mit 
dem Kaffeelöffel. „Annekind, hast Du ernste Augen 
bekommen! Was schaust Du mich immer so an?“ 
„Gott, Christophle, das muß Dich nicht wundern 
schau, bist doch mein Bruder! Ich möcht' wieder
	        
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