Volltext: Die neue Zeit

265 — 
Und Haßner eilte hinaus. — 
Rottmann strich stumm über Annes Arm. 
Frau Josephine trat ein. Ihr sorgenvolles 
Gesicht wandte sich dem Gatten mit fragenden 
Augen zu. 
„Meine arme, arme Anne.“ 
Rottmann drückte Anne sanft an sich. 
„Sieh, da ist Deine Mutter, sie will teil— 
nehmen an Deinem Schmerz, wie ich. Wir wollen 
ihn Dir tragen helfen.“ 
Anne schüttelte stumm den Kopf. Sie löste 
sich aus des Vaters Armen. Wie ordnend strich fie 
über ihre glänzenden, glattgescheitelten Haare. Mit 
starren Augen sah sie die Mutter an. 
„Das kann keiner mir tragen helfen.“ 
Rottmann führte Anne zum Sofa. 
„Kind — und es ist wahr, wirklich wahr?“ 
„Ja, Vater, in solchen Dingen lügt man nicht.“ 
Geduldig setzte sich Josephine neben Anne. 
„Aber Haßners Entrüstung schien echt.“ 
„Er wußte es auch nicht, Vater — sie 
hatte — es erst — mir sagen — wollen.“ 
„Was denn, was denn?“ 
Josephine legte bittend die Hand auf Annes Arm. 
„Hellmut Haßner hat sich mit Rose vergangen, 
Mutter. Und Rose hat Rechte an ihn, so sagte sie 
Annen.“ 
WααQαôQν 
„Also das, also das!“ 
Josephine sah ihr Kind mit Schrecken an. 
Das war an ihre Tochter herangetreten, das 
Schwerste, Härteste, was einem liebenden Weib ge— 
schehen kann. Das hatte aus dem blühenden, jungen 
Gesicht dies gramdurchfurchte, verbitterte Antlitz 
gemacht.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.