Volltext: Die neue Zeit

264 — 
* 
Haßner streckte die Hand aus. „Anne, laß 
mich sprechen.“ 
„Herr Haßner hat — andere Pflichten, die er 
schon lang versäumt — ich bin schuld daran ge— 
wesen — und deshalb — schick ich Sie fort — zu 
— zu Ihrem Weib.“ 
„Mein Gott, Anne! Gestatte mir doch, Dir 
alles klar zu legen.“ 
„Und — Vater — und er muß auch zu — 
zu seinem —“ Anne schlang die Arme um des 
Vaters Hals und preßte den Kopf an seine Brust. 
Flüsternd rang sich das Wort los: „Zu seinem 
Kind.“ 
Rottmann hatte sich zu Anne niedergebeugt, nun 
fuhr er hoch und mit gebietender Gebärde wies 
er Haßner stumm die Tür. 
Haßner hatte auch das verhängnisvolle Wort 
verstanden. In dem Gefühl des zu Unrecht Be— 
leidigten rief er: „Das ist nicht wahr, das ist 
nicht wahr! Wenn die Person das behauptet, 
dann lügt fie!“ 
Anne rührte sich nicht. Sie blieb stumm an 
des Vaters Brust geschmiegt. 
„Ich schwöre — es ist nicht — es kann nicht 
wahr sein. Ich müßte es doch wissen! Sie will 
uns nur verderben — ihre zügellose Eifersucht, ihr 
Haß! Es kann, es kann nicht wahr sein.“ 
Haßner hatte die Hände beschwörend vor— 
gestreckt. 
Rottmann gebot ihm Schweigen. „Gehen Sie, 
Herr Haßner.“ 
„Ja, ja, ich gehe, die Verleumderin zur Rede 
zu stellen. Ich werde wiederkommen; sie soll mit 
mir kommen, sie soll widerrufen, sie soll widerrufen!“
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.