Volltext: Die neue Zeit

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„Ich werde Ihrer gedenken.“ 
eben Sie wohl, Anne, liebe Anne. Auf 
Wiedersehen!“ 
Haßner eilte hinaus. 
Anne sah nach der Tür, die fich hinter ihm 
geschlossen. „Auf Wiedersehen,“ sagte sie leise. 
„Auf Wiedersehen.“ 
Rottmann war glücklich. Sein Kind hatte 
wieder das Gleichgewicht ihrer Seele gewonnen. 
Annes häusliches Schaffen verriet das stete Denken 
an ein eigenes Heim, an den eigenen Haushalt. — 
Sie besuchte nach wie vor mit den Eltern Feste 
und Gesellschaften und war nach wie vor die um— 
worbene Tochter eines hervorragenden Mannes. 
Die Abwesenheit Haßners wurde von manchem 
der jungen Herren benutzt, doch noch einmal zu ver⸗ 
suchen, die kühle, unnahbare Jungfrau in ein hin⸗ 
gebendes Weib umzuwandeln. 
Das Erstaunen war nicht gering unter der 
jungen Männerwelt Nürnbergs, Anne still und 
fiebenswürdig zu finden. Sie unterschied sich kaum 
mehr von ihren Freundinnen. 
Der Prokurist ihres Vaters, Peter Friedrich, 
der schon im Geschäft Rottmanns tätig war, als 
Anne mit den Puppen spielte, hatte sich plötzlich in 
die Museumsgesellschaft und in die Harmonie auf— 
nehmen lassen; er war einer ihrer eifrigsten Ver—⸗ 
ehrer und schmeichelte sich, daß seinem Einfluß die 
Veränderung in Annes Wesen zu danken sei. 
Seitdem Haßner, den er doch als Nebenbuhler 
gefürchtet hatte, für Monate abgereist war, ohne
	        
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