Inhaltsverzeichnis: Die neue Zeit

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Rottmann begrüßte sein Weib und seine 
Freunde. Seine Worte waren gesprochen — ver— 
hallt. Nur einer hatte sie begriffen und das leichte 
Beben in Rottmanns Stimme gemerkt „Sucht 
unr die Demut und bringt sie mir.“ Hünnebach 
stand am Knie der Treppe gegen die Mauer ge⸗ 
lehnt und blickte auf die frohe Versammlung. Seit 
wann stand die Demut vor Rottmanns Haus? 
Seit wann mußte Rottmann nach ihr senden? — 
Zwei ernste Männer saßen dann unter der 
fröhlichen kleinen Festgemeinde im gewölbten Haus— 
flur. Frau Bürgermeister Rottmann hatte vor— 
sorglich für Trank und Speise gesorgt, die Genien 
in ihren lichten Gewändern und der junge Ritter 
in seinem klirrenden Harnisch belebten die fröhliche 
Gesellschaft, und sie waren wohl auch diejenigen, 
die dem Hausdiener die alte Ziehharmonika in die 
Hand drückten. 
Eine kleine Verstimmung entstand, die Genien 
wollten nicht mit dem Ritter tanzen. Sie fürchteten 
sich vor den Eisenschienen. 
Hünnebach rief dem verstimmten Jüngling zu: 
„Ei, Herr Triumph, was kommt Ihr so klirrend 
einher? Borgt Euch ein ander Gewand.“ 
Aber Christoph blieb stolz den ganzen Abend 
in der Rüstung, die einst ein Ahn Feldmanns ge— 
tragen hatte. 
Lu Volbehr. Die neue Zeit 
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