Full text: Die neue Zeit

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kische Hopfen ist gesucht. Wenn Sie bedenken — 
bitte vergleichen Ste die Zahlen hier — um wie 
viel Produktion und Ausfuhr in den letzten Jahren 
gestiegen ist, so sehen Sie doch, welche Zukunft der 
Hopfenexport hat. Mensch, warum soll nicht unsere 
Heimat gut davon haben, warum sollen Fremde den 
Schatz der Heimat heben? — Hier haben wir doch 
ein Mittel, unserer Heimatstadt neue Handelswege 
zu öffnen, und vielleicht Nürnberg zu einer neuen 
Blüte zu verhelfen. Was hindert denn, daß Nürn⸗ 
berg zum Mittelpunkt des Hopfenexports wird, daß 
die erhöhte Nachfrage die Hopfenproduktion vermehrt 
und damit die Landeskultur gehoben wird? Schödler, 
denken Sie! Verbesserung, Vermehrung der Güter⸗ 
erzeugung unseres Landes durch den Nürnberger 
Kaufmann. Ist das nicht ein Ziel —?“ 
„Lassen Sie mich in Ruhe,“ schrie Schödler, 
„ein Unfinn ist es, ein barer Unsinn! Müssen Sie 
denn jedes Jahr neue Unruhe schaffen? Im letzten 
Jahr der Getreidestadel — zu welchem Zweck führen 
wir fremdes Getreide ein, zu welchem Zweck? Ein 
Narr war ich, meine Einwilligung und mein gutes 
Geld zu geben, ein Narr! Da haben wir nun 
seit vorigem Herbst den ganzen Stadel voll fremden 
Getreides. Zu welchem Zweck, frage ich, zu welchem 
Zweck?“ 
Rottmann stand lächelnd, auf den Fußspitzen 
wippend, vor dem eifernden Associé. „Zweck? Den 
werden Sie schon noch erkennen. Das Getreide 
liegt gut. Jetzt, Freund, geht es in die Hopfen— 
gärten auf Hopfeneinkauf.“ 
Schödlers Kinn fuhr aus der Binde. „Wer 
sagt das? Nicht im Traum!“
	        
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