„Verachtet mir die Meister nicht
und ehrt mir ihre Kunst!“
Vorwort,
Kine Abhandlung über „Hans Sachs im Andenken der
Nachwelt“, wie das Thema der Preisarbeit lautete, musste von
vorneherein sehr eingeschränkt werden, denn die Sichtung des
ungeheuren Materials, das sich seit 1576, dem Tode des Alt-
meisters, angehäuft hat, war in einem Jahre ganz unmöglich zu
bewerkstelligen und zu bewältigen. Der Verfasser richtete des-
halb sein Hauptaugenmerk auf die Litteratur und die Ereignisse
des XIX. Jahrhunderts, und noch enger begrenzt darauf, wie sich
das Andenken des Hans Sachs in der dramatischen Litteratur
dieses Zeitraumes darstellt. Ursprünglich — d. h. bei der Preis-
krönung — enthielt die Arbeit auch einen längeren Abschnitt
über das Nachleben des Hans Sachs seit 1576 bis zu Goethe,
jedoch musste dieser natürlicherweise sehr lückenhaft bleiben
und konnte nur in großen Zügen dartun, wie die Zeiten jeweils
zu dem nürnberger Volksdichter standen. Dieser Abschnitt ist
nunmehr gänzlich überflüssig geworden, denn inzwischen ist
aus der Feder Ferdinand Eichlers ein treffliches Buch über
das „Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahr-
hundert“ erschienen. Eichler wollte „nicht eine bloße Sammlung
von Stellen geben, die im einzelnen oft recht belanglos leicht
zu unrichtiger Auffassung Veranlassung bieten“, sondern er
wollte darstellen, wie sich „das Bild Hans Sachsens von den
wechselnden Zeit- und Litteraturströmungen abhebt“. Und so
teilt er seine Aufgabe in fünf Abschnitte: 1) vom Tode des
Hans Sachs bis Opitz; 2) von Opitz bis Gottsched; 3) Gottsched
und seine Zeit; 4) Goethe und Wieland; und 5) die Romantiker. —
Nachklänge im 19. Jahrhundert,