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19 lsaaten auf Fett und Protein;
8 Olkuchen, die chemische Gesamtanalyse.
Insgesamt 305 Gutachten gegen 160 im Vorjahre.
Bei den untersuchten Kleien wurden im vergangenen Etatsjahr viele
verfälscht angetroffen. Fast 1,, der Roggenkleien und ! der Weizen—
kleien waren grob gefälscht, mit Kaffeeschalen, Haferspelzen, Reisspelzen,
Hirseschalen, auch mit Maissschalen, einige Gerstenkleien mit Kreide.
Allerdings ist hierzu zu bemerken, daß wir oft nur die Kleien zur Nach—
untersuchung erhalten, welche anderswo schon beanstandet sind.?
Zu obigen 305 Gutachten für Private kommen noch 42 größere
Gutachten, von denen nur einige hier angeführt sein mögen.
Neue Versuche im Auftrage des Kalisyndikates zu Staßfurt über den
Einfluß des Kali auf die Backfähigkeit des Weizens. Wiederum ergaben
die Versuche, daß die Backfähigkeit von Weizen durch Kalidüngung nicht
gefördert wird. Die Versuche werden noch fortgesetzt.
Untersuchungen über Brotkrankheiten.
Gesamtanalyse verschiedener Futtermittel.
Backversuche mit Diafarin, einem Weizenmalz, dem Verbesserung der
Backfähigkeit zugeschrieben wird.
Begutachtung neuer Verfahren im Backprozeß.
Mit einer besonders umfangreichen Arbeit ist die Versuchsanstalt zur—
zeit im Auftrage der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft beschäftigt. Die
Saatzuchtstelle führt bekanntlich in den verschiedensten Teilen Deutfschlands
Anbauversuche mit verschiedenen Weizensorten aus, deren genaue Prüfuug
in bezug auf chemische Zusammensetzung und Backfähigkeit der Versuchs—
anstalt übertragen ist. Die Versuche sollen sich über mehrere Jahre er—
strecken. Zirka 3000 chemische Analysen und mehrere Hundert Backver—
suche wurden im Laufe des Winters anläßlich dieser Arbeit ausgeführt
und wurde eine geschlossene Sammelausstellung der Getreidesorten, der von
uns gewonnenen Mehle und der daraus erbackenen Brote auf der dies—
jährigen großen Landwirtschaftlichen Ausstellung zu Schöneberg ausgestellt.
Bei den Versuchen handelt es sich um die Prüfuͤng von 10 Sorten, von
denen wir zunächst nur je 4 Proben, im Norden, Osten, Süden und
Westen Deutschlands angebaut zur Begutachtung übernehmen konnten;
immerhin waren 40 Weizensorten zu pruͤfen. Um diese kolossale Arbeit
zu bewältigen, mußte die Versuchsanstalt einen Bäckergesellen annehmen
und gleichzeitig die Arbeitszeit erweitern. Die Deutsche Landwirtschafts—
Gesellschaft bewilligte für die Untersuchungen obiger Weizen der Verfuchs—
anstalt einen Zuschuß von 1200 Mk., von dem die Hälfte bereits gezahlt
ist. Große Untersuchungen schweben zur Zeit, die daͤrauf hinzielen, eine
generelle Regelung der zolltarifarischen Abfertigung von Maisabfällen her—
beizuführen. Dieselben sind zurzeit noch nicht abgeschlossen.
Für Behörden wurden nachstehende Gutachten ausgeführt:
Für das Reichsschatzamt:
1. Gutachten über ein Abfallprodukt der Reisstärkefabrikation.
2. Gutachten über die Denaturierung nicht entölter Maiskeime.