— 104
rliche
urʒ
litãt
An⸗
nicht
rafalt
neten,
denen
delm
leicht
fwas
angs
atho⸗
zanz
Der
cunst⸗
stliche
des
das
itiven
hau⸗
eren
die
gier
ws⸗
indere
reit
ODer⸗
d die
igler
ischer
ungen
lalters.
3M.
vhand⸗
Lerne
dischen
gesagt
nischen
na des
5 mit
vpon
agase—,
von
Gehen wir vom Allgemeinen nun zum Engeren, so verdienen zunächst Be—
achtung die seit längerer oder kurzer Zeit in Angriff genommenen und zum Teil
abgeschlossenen inventarisierenden Beschreibungen der Kunstdenkmäler einzelner
Länder und Provinzen. Wir haben deren bereits eine stattliche Zahl; sie sind
nach Inhalt und bildlicher Ausstattung verschieden, aber im großen und ganzen
geeignete Führer, die über ein durch bestimmte Tradition und Gleichartigkeit
zusammengehaltenes Gebiet ausreichend belehren. Die Kirchen sind von ihnen
ausnahmslos berücksichtigt, und damit gewähren sie die nächste Anleitung zu eigenem
Forschen in kleinerem oder größerem Kreise. So leiten sie zur Monographie über.
Es ist für die Erwerbung kunstgeschichtlichen Urteils von größtem Werte, von
dem allgemeinen Wissen aus zu gründlichem Studium eines Kunstdenkmals — das
geeignetste ist ein kirchliches Bauwerk — überzugehen und damit gleichsam seine
Kenntnisse zu erproben. Jede, auch noch so einfache Dorfkirche schickt sich dazu.
Ihre Geschichte, ihren Stil, Grundlage und Aufbau, und die in ihr etwa vor—
handenen Skulpturen und Malereien u. s. w. festzustellen und zu verstehen und
dieses Einzelwerk als ein Glied eines größeren Ganzen zu begreifen — das sollte
jedem Pfarrer als eine schöne und pflichtmäßige Aufgabe erscheinen. Geschichts—
darstellungen von Landgemeinden sind in jüngster Zeit mehrfach versucht worden,
und dabei mußte auch auf das Kirchengebäude Rücksicht genommen werden. Und
das wäre ja das wünschenswerteste, daß beides sich verbände, daß das geschriebene
und das monumentale Geschichtszeugnis sich ergänzten zur Gewinnung eines sicheren
Geschichtsbildes. Erfreulicherweise sind auch in älterer und neuerer Seit sowohl
in Zeitschriften — besonders der lokalen Geschichtsvereine — wie auch in der
Form eigener Publikationen zahlreiche kunstarchäologische Monographieen und andere
Beiträge aus der Hand evangelischer Geistlichen gekommen. Ich nenne nur als
eines der jüngsten Beispiele die treffliche Beschreibung des Domes von Halberstadt
von Oberdomprediger Hermes.!) Dem Anfänger wird es in der Regel schwer
fallen, die Summe der Fragen zu wissen, die ein Denkmal zur Beantwortung an
ihn stellt, und die beachtet und beantwortet sein wollen, wenn nicht ein Fragment
entstehen soll. Dafür leistet ein kleines Büchlein Ottes!) gute Dienste; scharfe
Aufmerksamkeit und Überlegung thun das übrige dazu.
Hier möchte man vor allem thätiges Interesse wünschen. Wie selten begegnet
einem ein Geistlicher, der den Drang empfunden hat, sich ein geschichtliches Bild
von dem Bauwerke zu machen, in welchem er sein heiliges Amt regelmäßig aus—
übt und das im Ansehen seiner Gemeinde und für die Geschichte seiner Gemeinde
eine besondere Bedeutung hat. Ein tieferes Interesse für Kunst läßt sich freilich nur
ausnahmsweise durch bestimmte Einwirkung hervorrufen, und es soll denen, an
welchen sich solche Einwirkung nicht einmal versucht hat, kein Vorwurf wegen
ihrer Interesselosigkeit gemacht werden. Aber hier tritt statt des Interesses eine
gewisse moralische Verpflichtung ein, und es ist in jedem *alle ein Mangel, wenn
11) Der Dom zu Halberstadt. Seine Geschichte und seine Schätze. Halberstadt, 1896
(150 5. und zahlreiche Abbildungen). 4 Mark.
) Archäologischer Katechismus. Kurzer Unterricht in der kirchlichen Kunstarchäologie
des deutschen Mittelalters. 1. A. Leipzig, 18859; 2. A. 1872, 2,40 Mark. — Als ein gutes
Buch kann auch das eines katholischen Verfassers empfohlen werden: Mathias Hiptmair,
Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunstdenkmäler, 2. A. Linz, 1892
(152 8.): 2,60 Mark.