Volltext: Eine anonyme deutsche Gottesdienstordnung aus der Reformationszeit

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Gehen wir vom Allgemeinen nun zum Engeren, so verdienen zunächst Be— 
achtung die seit längerer oder kurzer Zeit in Angriff genommenen und zum Teil 
abgeschlossenen inventarisierenden Beschreibungen der Kunstdenkmäler einzelner 
Länder und Provinzen. Wir haben deren bereits eine stattliche Zahl; sie sind 
nach Inhalt und bildlicher Ausstattung verschieden, aber im großen und ganzen 
geeignete Führer, die über ein durch bestimmte Tradition und Gleichartigkeit 
zusammengehaltenes Gebiet ausreichend belehren. Die Kirchen sind von ihnen 
ausnahmslos berücksichtigt, und damit gewähren sie die nächste Anleitung zu eigenem 
Forschen in kleinerem oder größerem Kreise. So leiten sie zur Monographie über. 
Es ist für die Erwerbung kunstgeschichtlichen Urteils von größtem Werte, von 
dem allgemeinen Wissen aus zu gründlichem Studium eines Kunstdenkmals — das 
geeignetste ist ein kirchliches Bauwerk — überzugehen und damit gleichsam seine 
Kenntnisse zu erproben. Jede, auch noch so einfache Dorfkirche schickt sich dazu. 
Ihre Geschichte, ihren Stil, Grundlage und Aufbau, und die in ihr etwa vor— 
handenen Skulpturen und Malereien u. s. w. festzustellen und zu verstehen und 
dieses Einzelwerk als ein Glied eines größeren Ganzen zu begreifen — das sollte 
jedem Pfarrer als eine schöne und pflichtmäßige Aufgabe erscheinen. Geschichts— 
darstellungen von Landgemeinden sind in jüngster Zeit mehrfach versucht worden, 
und dabei mußte auch auf das Kirchengebäude Rücksicht genommen werden. Und 
das wäre ja das wünschenswerteste, daß beides sich verbände, daß das geschriebene 
und das monumentale Geschichtszeugnis sich ergänzten zur Gewinnung eines sicheren 
Geschichtsbildes. Erfreulicherweise sind auch in älterer und neuerer Seit sowohl 
in Zeitschriften — besonders der lokalen Geschichtsvereine — wie auch in der 
Form eigener Publikationen zahlreiche kunstarchäologische Monographieen und andere 
Beiträge aus der Hand evangelischer Geistlichen gekommen. Ich nenne nur als 
eines der jüngsten Beispiele die treffliche Beschreibung des Domes von Halberstadt 
von Oberdomprediger Hermes.!) Dem Anfänger wird es in der Regel schwer 
fallen, die Summe der Fragen zu wissen, die ein Denkmal zur Beantwortung an 
ihn stellt, und die beachtet und beantwortet sein wollen, wenn nicht ein Fragment 
entstehen soll. Dafür leistet ein kleines Büchlein Ottes!) gute Dienste; scharfe 
Aufmerksamkeit und Überlegung thun das übrige dazu. 
Hier möchte man vor allem thätiges Interesse wünschen. Wie selten begegnet 
einem ein Geistlicher, der den Drang empfunden hat, sich ein geschichtliches Bild 
von dem Bauwerke zu machen, in welchem er sein heiliges Amt regelmäßig aus— 
übt und das im Ansehen seiner Gemeinde und für die Geschichte seiner Gemeinde 
eine besondere Bedeutung hat. Ein tieferes Interesse für Kunst läßt sich freilich nur 
ausnahmsweise durch bestimmte Einwirkung hervorrufen, und es soll denen, an 
welchen sich solche Einwirkung nicht einmal versucht hat, kein Vorwurf wegen 
ihrer Interesselosigkeit gemacht werden. Aber hier tritt statt des Interesses eine 
gewisse moralische Verpflichtung ein, und es ist in jedem *alle ein Mangel, wenn 
11) Der Dom zu Halberstadt. Seine Geschichte und seine Schätze. Halberstadt, 1896 
(150 5. und zahlreiche Abbildungen). 4 Mark. 
) Archäologischer Katechismus. Kurzer Unterricht in der kirchlichen Kunstarchäologie 
des deutschen Mittelalters. 1. A. Leipzig, 18859; 2. A. 1872, 2,40 Mark. — Als ein gutes 
Buch kann auch das eines katholischen Verfassers empfohlen werden: Mathias Hiptmair, 
Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunstdenkmäler, 2. A. Linz, 1892 
(152 8.): 2,60 Mark.
	        
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