fullscreen: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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Neben der Fabrikation von Bleistiften beschäftigen 
sich die Bleistiftmacher auch mit der Herstellung von 
Rötel-, (wohl auch von Kreide-) Stiften; !) man darf viel- 
leicht annehmen, dass die Fassung des Rötels in Holz, 
der in der Nähe von Nürnberg einst gegraben wurde, ?) 
schon älter ist als die Herstellung von Bleistiften, Doch 
lassen sich keine bestimmten Belege für diese Vermutung 
angeben; soviel ist indess sicher, dass jetzt, d. h. in der 
Zeit, von der wir reden, die Rötelstiftfabrikation nur eine 
Nebenarbeit bildet. 
Von den Kontrollmassregeln zur Erzielung einer 
soliden Produktion war schon im vorigen Abschnitt vor- 
übergehend die Rede. Man nannte die schlechte, untüchtige 
Art der Fabrikation Stümpelei oder Stimpelei und es war 
eine Hauptaufgabe der erwählten Vorgeher, auf diese 
„einreissende Stimpeleye“ besonders zu achten.) Deshalb 
sollten sie beim Umgang in den einzelnen Werkstätten 
sich nicht mit der äusseren Betrachtung begnügen, sondern 
sich durch Aufhobeln eines oder des anderen Stiftes 
davon überzeugen, „ob die übrigen kaufmannsgut seien 
oder nicht.“ *) 
Eine andere Kontrollmassregel betraf die Herstellung 
der zu zersägenden Bleiweissstücke. Hier waren die 
Schroter verpflichtet, falls ihnen schlechtes, untaugliches 
Bleiweiss zu schneiden gegeben wird, dies den Vorgehern 
1) Krünitz ökonomische Encyklopädie. Berliu 1775, Bd. V. p. 706. 
2) Marxius a. a. 0. p. 170. Bergius, neues Polizei- und Kameral- 
magazin. Leipzig 1775. I. p. 330 $ 5. 
83) Ordnung Art. 1. 
Das vor dem Rugsamt geleistete Gelöbnis lautete dahin, „dem 
Handwerk getreulich vorzustehen, dessen Nutzen zu suchen, solches 
für Schaden zu warnen, und wann etwas unzulässiges vorgehet, solches 
klagbar vorbringen zu wollen.“ (Exzerpte aus den Rugsamts-Akten 
im Stadtarchiv. 1719 und 1726.) 
4) Actum 3 (1708.) Punct 5.
	        
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