Metadaten: Miles Christianus, Oder Geistlicher Streiter Jesu Christi

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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft 
ndustriellen Betrieben, geeigneten Ausstellungen, fanden mehrfach statt. Zur Besichtigung wertvoller 
Filme wurde sämtlichen Klassen Gelegenheit gegeben durch Führungen in die Kulturfilmbühnen; ein 
großer Teil der oberen Klassen nahm an den städtischen Schülersondervorstellungen im alten Stadt— 
theater teil; der Direktor hielt zu diesen Vorstellungen jeweils am Vortage einen Einführungsvortrag. 
An sonstigen Veranstaltungen sind zu verzeichnen: Besuch des Gastspiels des Marionetten— 
theaters Münchener Künstler, Vortrag des Forschungsreisenden Herrn Scheel über Arabien, Rezi— 
tationen von Fräulein Seefried-München und Fräulein Else Parenna-Nürnberg, Vorträge des 
Herrn Dr. Ferrol über sein Rechenverfahren, des Herrn Dr. Römmert-München über Mikroprojek— 
tion, des Herrn Landwirtschaftsassessors Auer über Graphologie. Fräulein Hungar erteilte mehreren 
Klassen Belehrungen über die Gefahren des Alkoholismus. Vor Weihnachten veranstalteten mehrere 
Klassen Weihnachtsfeiern zum Teil mit Bescherungen bedürftiger Kinder. Fräulein Luin brachte 
durch Schülerinnen der Klasse IVb französische Gedichte zum Vortrag und französische Theaterstücke 
zur Aufführung. 
Für die Zeppelin-Eckener-Spende konnten durch die Sammeltätigkeit der Schülerinnen 
2089 RA abgeliefert werden. 
Besonders rührig, wie alljährlich, zeigte sich die Schülerinnengruppe des Vereins für das 
Deutschtum im Ausland. (Leitung Oberstudienrat Dr. Linnert.) Im Juli feierte sie im altberühmten 
Irrhain des Pegnesischen Blumenordens bei Kraftshof ein fröhliches Sommerfest, eine große Weih— 
nachtsfeier im festlich geschmückten Turnsaal mit reichem deklamatorischen, musikalischen und theatra— 
lischen Programm erfreute Eltern und Schülerinnen. Etwa 90 Prozent der Schülerinnen gehören 
der Schülerinnengruppe des Vereins für das Deutschtum im Auslande an. 
Die Lehrmittelsammlung (Karten- und Anschauungsmittel) wurde einer gründlichen Durchsicht 
und Neuordnung unterzogen und in geeigneter Weise vermehrt, ebenso wie die Lehrerbücherei und 
die Sammlung der Glaslichtbilder. Auch die Schülerinnenbüchereien wurden neugeordnet und ergänzt. 
Das Schuljahr schloß am 7. April 1927 mit einer Schlußfeier (Beethovenfeier) im Katharinenbau. 
Städtische Höhere Handelsschule. Die Raumknappheit war leider auch heuer nicht zu beheben: 
Eine Klasse mußte im Weberschulhaus untergebracht werden, zwei Klassen wurden als Wanderklassen 
geführt. Daß drei Klassen der Anstalt sich im Marientorschulhaus befinden, ist mit Rücksicht auf die 
zahlreich im Süden der Stadt wohnenden Schüler in mancher Hinsicht von Vorteil. Immerhin ist 
für die Stundenplangestaltung und den Arbeitsrhythmus der Ausweg der Wanderklassen von großem 
Nachteil. Es bleibt zu bedauern, daß es nicht mehr möglich war, ein günstiger, das ist zentraler, ge— 
legenes Schulhaus zu stellen. 
Uber die im vorigen Schuljahr geschaffene Sammlung von modernen Apparaten für Physik 
und Chemie wurde bereits im Vorjahre berichtet; die Anstalt ist mit ihrer Hilfe in der Lage, den 
Unterricht in Physik und Chemie durchgängig auf den Schauversuch aufzubauen. Bei der Bedeutung, 
welche dem mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht für den zukünftigen Kaufmann 
zukommt, ist diese Tatsache von besonderem Wert. 
Die Schreibmaschinen konnten weiter vermehrt werden; es wurden 3 Triumph-, 2 Adler-, 
2 AEG.-, 1 Mignon-Schreibmaschine angeschafft, so daß zur Zeit 30 Maschinen zu Übunasszwecken 
zur Verfügung stehen. 
Die Anstalt wurde von 528 Schülern besucht. 511 Schüler waren es bei Beginn des Schul— 
jahres; 17 Schüler traten während des Schuljahres ein, 85 Schüler traten aus, so daß am Schluß 
des Schuljahres 443 Schüler vorhanden waren. Der körperlichen Heranbildung wurde besondere Sorg— 
falt zugewendet. 
Die vom Ministerium vorgeschriebenen Leistungsprüfungen fanden im 2. Trimester statt. Am 
24. September 1926 wurde der Turnunterricht durch Direktor Voigt der Landesturnanstalt München 
inspiziert. Die wertvollen Anregungen werden gewissenhaft durchgeführt. 
Besonders im 1. und 2. Trimester wurden die vorgeschriebenen Wanderungen unternommen, 
die meist in die nähere Umgebung führten. Sehr erfreulich ist, daß eine Gruppe von Schülern unter 
Führung des Turnlehrers Handrick während der Herbstferien eine Reise nach Schweden ausführen 
konnte, die in jeder Hinsicht als wohlgelungen bezeichnet werden darf. Die Teilnehmer absolvierten 
auch einen schwedischen Gymnastik-Kurs; dem Schüler Beuschel gelang es, bei internationaler Kon— 
kurrenz sich den 1. Preis zu erringen. Die überaus gastfreundliche Aufnahme, welche den Schülern
	        
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