Volltext: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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Haͤnde von weiß-seidnem Slor 
(die die ßaͤnde der Natur 
mit saffirnen Faͤden sticken,) 
betet an, die Maͤnner-welt: 
jeder will auf dieses Feld 
einen Lieb⸗ und Ehrkuß druͤcken. 
Was soll wohl alsdann geschehn, 
wann die schoͤne Band so schoͤn 
schreibt ein geistigs Kunstgedichte? 
wer kein Mopsus ist, der richte. 
Eine Schnee-Alpaster-Stirn 
(Die mit guͤldnem Locken-zwirn 
Sonne⸗strahlend ist behangen,) 
Maͤnner⸗ertzen an sich ruͤckt: 
jeder wuͤnschet sich bestrickt 
und in dieses Netz gefangen. 
Wie, wann unter gvaar und Stirn 
wohnt ein goͤttliches Geist-gehirn? 
ach die selbste Lieb, zu lieben 
so ein Bild, sich fuͤhlt getrieben. 
Ein Corall-gezinkter Mund, 
redt und lacht die Hertzen wund. 
Stirn-gestirne, die da winken 
aus des Aug-runds schwarzer Nacht, 
machen, durch die Einfluß-Macht, 
Maͤnner⸗Augen Liebe trinken.
	        
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