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in Alexandrinern abgefaßt, daneben finden sich
viele in den von Zesen und Gryphius beliebten acht—⸗
fuͤßigen Trochaͤen. Außerdem treffen wir „ge⸗
meine Verse“ (9. 82. 182.), vierfuͤßige Daktylen —
die Palm- und Dattelreime, auf welche sich Zesen
nicht wenig zugute tat — (14. 184. 226. 227.
228. 229. 250. 241.) und vierfuͤßige Jamben (530.
81. 100. 109. 237.). Auch Sonette, verschieden
im Metrum nach Art von GEryphius fehlen nicht
B7. 105. 130. 114. 210). Am haͤufigsten zeigt 10
sich im Terzett das Reimschema cdc, dee, ferner
edd und cee. Genaue Beobachtung der Caͤsur
ist bemerkbar. Das von Opitz als zierlich
empfohlene Enjambement liebt die Dichterin
nur bei den Ouartetten; im Terzett, namentlich 1⸗
beim zweiten, steht der Vers meist fuͤr sich allein.
Dafuͤr folgt sie mehrfach der Sitte, zwischen
Quartett und Terzett das Enjambement eintreten
zu lassen (2. 34. 59. 608. 87. 161. 245), so daß
der heutigen Tages so streng gewahrte Einschnitt 20
wegfaͤllt, z. B.
„Nicht sein, nur deines Ruhmserhebung mein be—
gehren
und einigs Wunsch-Ziel ist.“
Ziermit zeigt sie sich als getreue Schuͤlerin Zesens, 2⸗
welcher im Jahre 1044 eine eigene „Eroͤrterung
der bißher streitigen Srage, ob in den Rling—
gedichten die meinung sich je und allwege mit