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berg nicht bloß aus rein literar-historischen Gruͤn—
den genießbar sind, sondern daß gar manche von
ihnen einen ernst teilnehmenden Freund zu finden
wohl verdienen.
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Im Gefolge dieser mehr in Betrachtung des
Ganzen sich haltenden Ausfuͤhrungen darf ein
kurzer uͤberblick uͤber die wichtigsten formalen
Einzelheiten nunmehr nicht gescheut werden. Mußte
im Vorangehenden eine besondere Bedeutung den⸗
jenigen Momenten zuerkannt werden, welche die
Eigenart der Dichterin kundzutun geeignet waren,
so ist im Solgenden nachdruͤcklich auch darauf
hinzuweisen, wie sehr sie sich bei der Wahl ihrer
technischen Mittel von den einstigen Groͤßen des
deutschen Parnasses beeinflussen ließ.
„Von der Zubereitung“, wie Opitz das sechste
Rapitel seiner „Poeterey“ uͤberschreibt, soll also
jetzt die Rede sein. Schon aͤußerlich ist in
den Sonetten eine vorausbestimmte Einteilung
festzustellen. Wie erwaͤhnt wurde, beschaͤftigt
sich das erste Hundert mit der Person Gottes
und dem Begriff des Glaubens, Sonett 100 — 200
wendet sich an Christus und den heiligen Geist.
Die letzten 50 sind lyrischen Betrachtungen ge—
widmet. Von diesen Sonetten sind, wie Zeinrich
Welti in seiner „Geschichte des Sonetts“ (Leipzig.
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