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wieder vernehmen wir diesen Gedanken, der gleich—
sam als leitendes Motiv erscheint:
„Mein' gand, schreib Gottes BRuhm, solang sie lebt auf
Erden,
Kurz was nur an mir ist, mach Gottes Wahrheit;
kund! .....
Ich suche nicht mein Lob, die Selbst-Ehr sei verflucht,
Bott, Gott, Gott ist der Zweck....“
Sie fleht:
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„Laß mich mein Ziel erreichen,
Dein Lob, ich lebe nur, wenn dieses in mir lebt.
.... GSuter Gott und Gottes Guͤte,
Meine Schrift erreicht dich nicht ....“
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Nicht selten vereinigt sich mit diesem schlicht
und natuͤrlich zu Tage tretenden Grundzug ihres is
Empfindens ein zweiter, der einer melancholischen
Trauer. Auch Catharina Regina geleitet sinnende
Melancholie durchs Leben.
„Loͤblich ist der Sang,
Wann nur mein Gott geehrt, wann ich schon unter- 20
lieg .....
Bring an den BZafen mich, mein Gott, es ist genug.“
Dieses naheliegende Bild wird mehrfach an—
gewendet. Wie Petrarca, Vittoria Colonna und
Tasso, wie Opitz, Sleming und gZerder das Leben 28
des Menschen mit dem kleinen Schifflein ver—
zleichen, das von wuͤtenden Stuͤrmen umherge⸗