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im Wagen gefunden. Der Verlassenen nahm sich
der juͤngste Oheim, Hans Rudolf, mit treuer
Liebe an. Seine gluͤckliche Genesung von schwerer
Krankheit gibt Catharina Veranlassung zu einem
Sonett. Nirgends aber ist eine Andeutung von
der Errettung anlaͤßlich eines heftigen Erd—
bebens, das der Vachruf besonders hervorhebt,
zu finden.
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So gingen die Jahre dahin. Der dreißig—
jaͤhrige Krieg neigte dem Ende zu. Nach dem
Tode Ferdinands II. hatte sein Sohn Serdinand III.
den Thron bestiegen, ein Mann, weniger als sein
Vater der kirchlichen Lehre zuneigend, aber ernst—⸗
lich gewillt, als CLandesherr keine Ketzer zu dulden.
Als vollends offenbar wurde, daß die ausge—⸗
wanderten oͤsterreichischen Adeligen sich auf
schwedische Seite stellten und geheime Verbin—
dungen mit den Glaubensgenossen in der Zeimat
unterhielten, da schloß die Periode der Gegen—
reformation, und die der Vernichtung der neuen
Lehre im Lande unter der Enns begann. Ein
Befehl an den passauischen Offizial vom 20. Juni
1641 forderte daher genauen Vollzug der Re—
gierungsauftraͤge, denn „Protestanten und Seinde
des Landes seien ein und dasselbe“. Der
mehrfache Wechsel in den hoͤheren Stellungen
und eine entschiedene Saumseligkeit verhinderten
zwar ernstere Schritte bis zum westfaͤlischen
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