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gannen die Verfuͤgungen der Gegenreformation
schaͤrfer zu werden. Ein kaiserliches Mandat
vom 14. September 1627 befahl allen Praͤdi—
kanten und lutherischen Schulmeistern binnen vier—
zehn Tagen aus dem Erzherzogtum unter der Enns
auszuwandern. Wenige Tage spaͤter erhielten die
kirchlichen Patronen den Befehl, binnen sechs
Wochen die Stellen der Abgeschafften mit katho—
lischen Priestern zu besetzen. Dieser Befehl wurde
uͤberall verkuͤndet und angeschlagen. In Wiede—
manns mehrfach erwaͤhntem Werk findet sich der
Bericht des Kinspanigers Andraͤ Klaidl abgedruckt,
welcher den geheimen Auftrag erhalten hat, sich
nach der Vollziehung des kaiserlichen Befehles zu
erkundigen. SZier wird angefuͤhrt: „Seiseneck,
Zerrn von Greiffenberg, ein Mandat gehaͤndiget,
der sagt, er sich nicht weigern koͤnne. Allda ich
von Bansen 3uber verstanden, daß sie eine Zeit—⸗
lang in das Schloß gehen muͤssen, aber jetzt ein
Weil nicht.“ In einem anderen Bericht, den
der St. Poͤltener Buͤrger Bernhard Moritz ab⸗
zustatten hatte, heißt es ferner: „Zu Amstetten
hat man mir gesagt, daß des von Greiffenberg
Praͤdikant zu Viehdorf die Leute noch zuletzt auf
drei bis vier und fuͤnf Jahr sakramentiert haben
soll ... es sei wohl softer ein Ausschaffen und
Verfolgung beschehen, und ob sie schon katholisch
werden muͤssen, sollten sie gleichwohl wie zuvor
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