Full text: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

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„JEtzt steig ich aus dem Grab herauff, 
Ihr Herrn und komm zu euch: 
Weil der Welt kunter bunter Lauff. 
Macht wunderliche Streich, 
Wer ich im Leben noch jetzund, 
Ich würd ein Cardinal, 
Wie gehet es doch her so bund? 
Kan dann die Schuster Ahl, 
So spitzig jetzund, stechen, daß 
Ein pur Schulapper Jung, 
Wird ein Schulmeister? Ey ey was 
Macht einen solchen Sprung? 
Ich war ein Meister in der Kunst 
Der Meister-Sängerey : 
Ich macht auch, ohne falschen Dunst, 
Profession darbey, 
Von nützlicher Verbesserung 
Stäts der Calc&ität 
Es war da, weder alt noch jung 
So jemals klagen thät: 
Noch, sag ich mit Verwunderung, 
Es hat mir nie geglükkt: 
Daß mich die Hand, noch meine Zund, [Zung!] 
Je hätte fortgerükkt.“ 
Der Geist bemerkt dann, daß ein Weib viel vermöge und daß 
man mit Schelmerei oft besser fortkomme als mit seinem Verstande., 
Er könnte noch mehr davon singen, müsse aber ins Purgatorium 
zurück, wo es ihm jedoch gar nicht gefällt: 
„Man hitzet, gar zu starck, 
Ein, und giebt keinen soff. 
Das Ding ist nicht werth einen Quarck: 
Doch ich muß fort, und hoff: 
Die, nach mir kommen, werden wol 
agirn: das draus erwachs’ 
All Guts: wie es dann, billich, soll. 
Dig wünscht der Geist. Hans Sachs.“ 1! 
i Der Pedantische Irrthum, S. 263—265.
	        
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