Volltext: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

24 
gemeltem Hansen Sachsen, meinem Preceptori in der Alten Singe- 
kunst und deutschen Poeterey zu ehren Diese trostreiche Lange 
Geschicht — Comedieweise zu Componiren — nicht unterlassen.“ ! 
Diese Komödie Puschmans wurde 1583 in Breslau aufgeführt und 
1592 in Görlitz gedruckt. 1584 hat Puschman auch eine Reihe 
meist Hans Sachsischer Dichtungen für Salomon Schönwalt, einen 
Freund der Meistersänger in Danzig,* zusammengestellt. Er starb 
am 4. April 1600. Das ‚„Elogium“ Puschmans wird nicht verfehlt 
haben, vor allem in den Kreisen der Meistersänger tiefen Eindruck 
zu machen. Es ist die bedeutendste Kundgebung für Hans Sachs, 
die uns von Seite seiner Zunftgenossen vorliegt, Daß er ihnen 
aber auch noch in späterer Zeit als wirklicher Meister galt, 
Jafür sind uns Zeugnisse überliefert. Zunächst wurde bei den Nürn- 
berger Meistersängern sein Andenken im Bilde festgehalten. Die 
Nürnberger Meistersängertafel aus dem Anfange des 17. Jahr- 
hunderts weist angereiht an die zwölf alten Meister auch das 
Bild Hans Sachsens auf und auf einer anderen Tafel aus der Mitte 
des 17. Jahrhunderts sehen wir ihn in einer Singschule von der 
Kanzel der Katharinenkirche herab vortragen.*? Hans Sachs war 
nicht nur die Seele in den Singschulen der Meistersänger gewesen, 
er spielte auch eine alle anderen weit überragende Rolle als Schau- 
spieldichter und als Leiter theatralischer Aufführungen, er ist auch 
selbst als Darsteller in seinen Stücken auf die Bühne getreten, er 
hat den Jupiter und den Teufel, den fürstlichen Trabanten und den 
Bauernknecht, den fahrenden Schüler im Paradies und noch eine 
stattliche Zahl von Personen dargestellt.* Er hat als führender Geist 
1Goetzea. a. O0. 8. 72. — Ihr Verhältnis zu Hans Sachs ist mir 
nicht bekannt. 
2 Dresdner Handschrift M. 207 (Schnorr, Katalog, 2. Bd.. S. 497—498). 
Die Handschrift war früher im Besitze Gottscheds. 
3 Mummenhoff, Hans Sachs, 8. 11, 135—136. 
4 Vgl. Theodor Hampe, Die Entwicklung des Theaterwesens in 
Nürnberg von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis 1806, in den Mit- 
teilungen. des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, hg. V. E. 
Mummenhoff, 12. Heft, Nürnberg, 1898, S. 146-147. Viktor Michels hat 
in der Vierteljahrschrift für Literaturgeschichte, hg. v. B. Seuffert, 3. Bd. 
(1890), S. 43—45 jenen Meistergesang aus dem Jahre 1551 abgedruckt, in 
dem Hans Sachs die Rollen erwähnt. in denen er in den Jahren 1534—1551 
aufgetreten ist.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.