Volltext: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

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„Hamburgischen Berichte“ (38. Stück, 1741) Schöbers aner- 
sennende Äußerung über Hans Sachs gebracht, so forderten geradezu 
Jieselben „Hamburgischen Berichte“ 1751 (50. St., S. 397) dazu 
auf, daß ein Nürnberger die Lebensumstände Hans Sachsens aus 
Urkunden darlegen möge.! Diese Aufforderung verhalite nicht un- 
gehört im Winde. Karl Christian Hirsch (geboren 20. Oktober 1704 
zu Hersbruck in Baiern), der in Altdorf und Leipzig Theologie stu- 
diert hatte und seit 1740 Diaconus zu St. Lorenz in Nürnberg war, 
wo er am 27. Februar 1754 starb, ließ in dem (Hamburgischen) 
‚Briefwechsel der Gelehrten“ (36. Stück, 1751, S. 561—566) sein 
„Sendschreiben ... von dem Leben des nürnbergischen Meister- 
sängers, Hans Sachsens“ einrücken. Hirsch schöpfte aus den Werken 
Hans Sachsens selbst. Gelegenheit dazu war ihm geboten, da er 
längere Zeit in der großen Bibliothek des in Nürnberger Verhältnissen 
sehr erfahrenen Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach 
‘1673—1752), die auch Schätze von Hans Sachs barg, gearbeitet 
hatte.2? Hirsch suchte also wirklich auf festem Grunde zu bauen und 
so konnte er einen bündigen Abriß liefern, der im ganzen nur wenig 
der Verbesserung bedarf. Er berichtet über Leben und Werke — 
auch die Dialoge — Hans Sachsens und schließt mit einer Be- 
merkung über das „vortrefliche geistreiche“ Lied „Warum betrübst 
du dich. mein Herz“, dessen Verfasserschaft er künftig noch nach- 
Schustern. Beim Examine des Gymnasii zu Lübeck In einer Lateinischen 
Rede vorgetragen. Aus dem Lateinischen Ins Deutsche übersetzt. Jena, 1729, 
S. 26—32 (Dresden, Kgl. öff. Bibl., Biogr. erud. C. 620). Der Verfasser stützt 
sich zumeist auf Wagenseil. 
1 Vgl.Ranischa. a. 0.8. 8, 9 (d), ferner den im Folgenden erwähnten 
‚Briefwechsel“. — Die Hamburger Journalistik stand gegen die Mitte des 
18. Jahrhunderts dem Nürnberger Meistersänger anscheinend wohlgesinnt 
zegenüber. B. Litzmann erwähnt (Chr. L. Liscow, Hamburg und Leipzig, 
1883, S, 108), daß der Redakteur des „Hamburgischen Correspondenten“, Johann 
Georg Hamann, der nicht mit dem „Magus“ verwechselt werden darf, in 
seinen moralischen Wochenschriften „mit Vorliebe“ Fischart und Hans Sachs 
anführe. Durch die Güte der Hamburger Stadtbibliothek konnte ich die 
Jahrgänge 1728 und 1729 der Wochenschrift „Die Matrone“ und den Jahr- 
rang 1730 der Wochenschrift „Der Alte Deutsche“ durchsehen. Ich fand 
nur in der letzteren Hans Sachs einmal (27. Blatt vom 5. Juli) angeführt. 
Die Wochenschrift „Der vernünftige Träumer“, 1732, habe ich nicht benutzt. 
2 Vgl. über Hirsch die Allg. d. Biographie, 12, 467, über Ebner Allg. 
d. Biogr. 5, 5983 f.
	        
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