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diese Bezeichnung kaum anzuwenden — gehören zur wertlosesten
und armseligsten Ware auf dem deutschen Dichtermarkte. Und doch
hat dieser vornehmlich durch den Knaster zu schöpferischer Tätigkeit
angeregte Poet auch eine „Anleitung zur Poesie“ (Breslau, 1725)
verfaßt. ! Darin wird (im 8 5 des IX. Kapitels) auch über die
Minne- und Meistersänger ganz verworrenes Zeug aufgetischt. Hans
Sachs weiß er als Beispiel vorzuführen, wie wenig man oft die
Pritschmeister von den Meistersängern unterscheiden könne. Das
Beispiel ist sehr unglücklich gewählt, wiewohl Stoppe sonst von den
Pritschmeistern eine richtige Vorstellung hat (S. 78). Nicht besser
ergeht es Hans Sachs in der „Ersten Sammlung Von Daniel
Stoppens, Siles. Teutschen Gedichten“ (Franckfurt und Leipzig,
1728). Da erzählt Stoppe einmal in einem „Hochzeit-Carmen an
sinen alten Schul-Freund“, er müsse ein Freudenlied anstimmen,
selbst wenn Hans Sachs in seinem Grabe darüber lachen sollte
<S. 2). Eine Stelle, die zugleich einen Einblick in Stoppes Fabrik
gestattet, möge aus einem Geburtstagsgedichte „A Monsieur
Chretien Ch.“ angeführt werden. Der Knaster hat den Dichter be-
zeistert. Da schildert er, wie er mit seinem Freunde in Leipzig
war. Wenn sie abends nicht gleich einschlafen konnten, fingen sie
an zu reimen (S. 112):
„Und fällt uns in der Eyl kein netter Einfall ein,
So muß Hanns Sachsens Vers uns eine Vorschrifft seyn,
Nach welcher wir zum Schein die krancken Reime flicken
Und ihren Glantz erhöhn: da füllen wir die Lücken
Nach Meister-Sänger-Art mit fein und lobesan,
Bald schneiden wir was ab, bald setzen wir was dran.
Und wenn wir dergestalt die Sylben reformiren,
Und offt das längste Wort so arg zusammen schnüren,
Daß ihm vor grosser Angst der eine Fuß entgeht:
So bleibet doch die Lust, die uns daher entsteht,
Auf festen Fuß gestellt ;“ u. s. w.
Dieses Geständnis belehrt uns, wie man in der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts in Hans Sachsens Art dichtete. Es gibt uns aber
auch einen Fingerzeig, wie hoch wir dann das Auftreten Goethes
mit Dichtungen in Hans Sachsens Art anzuschlagen haben. Der
! Sie wird in Goedekes Grundriß nicht erwähnt.