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aber ohne knitterige Falten, wie dies im Bamberger Altar noch 
klarer gelungen ist. (Fig. 47.) 
Auch in anderen Kirchen Nürnbergs lassen sich dieser Zeit 
entstammende Stoss- Werke noch ausfindig machen, die trotz 
fragmentarischen Zustandes und moderner Fassung des Meisters 
volle künstlerische Höhe zeigen. Vor allem birgt die Jacobs- 
kirche, die so reiche Schätze für die Kenntnis der Nürnberger 
Skulptur bietet, einige recht beachtenswerte Schnitzwerke. Die 
Arbeiten aber, die Stoss bis jetzt zugewiesen werden, gehören 
ihm keinesweges alle an, und deshalb war eine Auslese der 
untrüglichen Werke recht nötig. Dass Werke, wie die grosse 
Beweinung (Fig. 79) und die Rundfiguren der Altäre in der Dil- 
herrschen und Egloffsteinschen Kapelle nicht von ein und dem- 
selben Meister stammen können (Fig. 45 u. 46), ergibt die 
nähere Analyse. Jene entstammt keinesfalls der Stoss-Werk- 
statt, sie ist wolgemutisch, wie später gezeigt werden soll. Diese 
beiden Altäre jedoch gehören der besten Zeit der Meisters an. 
Der in der Dilherrschen Kapelle befindliche Altar enthält 
in meisterhaft durchgeführten Figuren, die heute mit einem 
schwärzlichen Anstrich versehen sind, die lebensgrosse Gruppe 
der hl. Anna selbdritt.!**) (Fig. 45.) Die Typen Marias und Annas, 
die grosse Gewandbildung und die sorgfältige Handbildung lassen 
auf den ersten Blick Veits Schöpferhand erkennen.!®) Auch die 
beiden stürmisch bewegten Engel in weit flatternden weissen 
Gewändern auf der gemalten Predella tragen den Stoss-Charakter, 
so dass ich sie als flotte Malerei unter des Meisters Leitung an- 
zusehen geneigt bin, und Gleiches gilt wohl auch von den Flügel- 
bildern, von dem Heiligen mit zwei Pfeilen zur Rechten und 
dem Heiligen mit Speer in rotem Mantel mit weissem Hermelin- 
Desatz zur Linken, dessen Typus an die Münnerstädter Malereien 
erinnert, So lässt sich hier vielleicht der zweite Fall verzeichnen, 
wo Stoss zum Schnitzaltar auch die Malereien geliefert, jedenfalls 
aber deren Ausführung überwacht hat. Dem oberen Altaraufsatz 
151) Am Altar befindet sich ein gemaltes Wappen mit drei sechseckigen Sternen 
auf schwarz und weissem Felde. 
*) Bode, Gesch. d. deutsch. Plastik, p. 125, bezeichnet sie als charakteristisch 
jür Stoss; Ree in seinem Führer durch die Jacobskirche schreibt sie Stoss zu.
	        
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