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sichtslos energische Wiedergabe des Wirklichen und die grosse 
Auffassung Veit Stoss’; die Gestalten sind zarter und erscheinen 
beim ersten Blick äusserlich schöner, und aus diesem Grunde 
ist ihre glättere Form, wie Essenwein meint, für.den Beschauer 
einschmeichelnder als der Anblick der Veit Stossischen Figuren, 
die durch die unmittelbare 
Äusserung des realistischen 
Ausdruckes oft frappieren, 
Die Reliefs des Tanzes und 
der Enthauptung (Fig. 77) 
mit den perspektivisch ver- 
tieften Architekturansichten 
offenbaren Vertrautheit mit 
der flachen, zugleich male- 
rischen Reliefbildung der 
italienischen Renaissance 
und bringen den Beweis, dass 
ihr Meister sich gar nicht un- 
beholfen in der neuen For- 
mensprache äussern konnte, 
was sich von Veit Stoss 
auch gar nicht behaupten 
liesse. Die Kopfhaltung 
und gewisse Stellungen der 
Figuren aber — man be- 
trachte daraufhin beidemal 
die äusserste Figur rechts 
auf beiden Innenreliefs und 
den Johannes in der rasch 
vorgebeugten Haltung auf 
der Taufe der Massen — 
lassen einen Schimmer Stossischer Bewegungsprinzipien und eigen- 
tümlicher Gespreiztheit durchblicken”°), wenngleich der Fluss in 
der Faltengebung von der willigen Aufnahme des Renaissance- 
270) Vgl. die Haltung des stolz zurückgezogenen Kopfes mit dem gezwungenen 
Ausdruck bei der vordersten Figur rechts auf der Enthauptung, durchaus ein Stossisches 
Motiv! Man vergleiche auch die vorn rechts stehende Figur auf dem Relief des 
Tanzes mit Christus auf dem Kupferstich der Ehebrecherin. P. "7
	        
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