Volltext: Veit Stoß und seine Schule in Deutschland, Polen und Ungarn

keiten und grosse Summen möglich war. Im Laufe der Zeit 
aber wusste Stanislaus sich Geltung unter den Krakauer Bürgern 
zu verschaffen, und bald muss er sich einer reichlichen Be- 
schäftigung erfreut haben, denn ı509 war er in der Lage, von 
Zeyfred Bethmann sich ein zweites Haus, in der breiten Gasse 
gelegen, für 220 fl zu erwerben,“*2), 1516 verkaufte er dem Gold- 
schmied Mathias ein anderes Haus in der Grodzkagasse neben 
5t. Petri und kam durch teilweisen Kauf von den Geschwistern 
seiner Frau in den Besitz eines Hauses, woran er gewiss einen 
Anteil als Mitgift seiner Frau gehabt hatte.??) Diese, Magda- 
lena mit Namen, war die Tochter des Freundes seines Vaters, 
des Malers Martin. Wie sein Vater, so stand auch Stanislaus 
bei seiner Zunft in hohem Ansehen, indem er in den Jahren 
[515—1527 Öfter zum Ältesten der Malerinnung erwählt war, #24) 
zu der auch die Schnitzer und Glaser gehörten. Nach dem Tode 
seiner Stiefmutter Christina Reinolt, die in Nürnberg in Ab- 
wesenheit ihres Gatten Veit Stoss 1526 gestorben war,**) ver- 
liess Stanislaus mit seiner Frau im folgenden Jahre Krakau*“?%) 
und zog, um seinem alten Vater beizustehen, ebenfalls nach 
Nürnberg. Wahrscheinlich wird Stanislaus in den letzten Jahren 
in Krakau weniger Beschäftigung gefunden haben, denn mit der 
Vermählung König Sigismunds I. mit Bona Sforza war Renaissance 
dort herrschend geworden, und vorzugsweise wurden die aus 
Italien herbeigewanderten Künstler beschäftigt. Im Jahre 1530 
aber war Stanislaus, nachdem er ein Alter von etwa 66 Jahren 
erreicht hatte, schon tot,??7) sodass er nicht viel länger als zwei 
Jahre seinen arbeitsunfähigen, in Prozesse verwickelten Vater, 
der erst 1533 starb,??5) pflegen konnte. Auch in dieser, wenn auch 
2?) Grabowski, Starozytnosci hist. polskie. 1840 I p. 446. 
23) Grabowski, Starego Krakowa Zabytki, 1850 p. 160. 
4) Als solcher wird er 1515, 1516, 1522, 1524, 1527 erwähnt, 
”5) Lochner, p. 195 und Baader, Jahrb. f. Kunstw. II. 1869 p. 95. 
36) Grabowski, Skarbiniczka 1854 p. 93. Stanislaus leistet 1527 als Innungs- 
ältester noch Bürgschaft für den Maler Veit aus Radom., 
27) Grabowski, Zabytki, p. 161. 1530 tritt seine Frau als Witwe auf. Diese 
heiratete wieder als Mutter zweier Töchter, Annas, die den Krakauer Bürger Hans 
Plathner geheiratet hatte, und Margaretes, die, beim Tode des Vaters noch minder: 
jährig, den Schneider Mathias heiratete (Lochner, p. 98 u. 99.) 
5) Lochner, p. 98.
	        
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