Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für 1922/23. (1. April 1922 - 31. März 1923) (1922/23,1 (1924))

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n»enpflege. 
Organısatıon. Der Bezirk des Ortsarmenverbandes Nürnberg 
hat durch die EDEL LnungOR eine weitere Ausdehnung erhalten. 
Die neu einverleibten Gemeinden wurden zu einem besonderen Armen- 
bezirk zusammengefaßt, sodaß nun in der Stadt 19 Bezirkspflege- 
ausschüsse tätig sind. Als Vorsteher dieses Bezirks wurde der 
Gutsbesitzer Hans Hauenstein in Eibach gewählt. Die 
emtliche Geschäftsstelle befindet sich im Rathaus Eibach. 
‚Tätigkeit. Jm Anwesen Johannisstraße 151 a hat der Stadt- 
rat ein S5S1iechenheim gebaut und dieses dem Armenrat 
zur Verwaltung und zum Betrieb überlassen, Die Eröffnung erfolgte 
am 15. Mai 19%2, Das Heim dient zur Aufnahme von Taberkulose- 
Kranken, die eine Ansteckungsgefahr für ihre Umgebung bilden.Es 
bietet Platz für etwa 22 Personen und wird von einer sachkundigen 
Schwester geleitet...“ 
Auf Antrag des Armenrates hat der Stadtrat auf dem Gelände 
des landwirtschaftlichen Betriebs an der Marktäckerstraße eine 
Nanderarbeitsstättie_ errichtet. Die BEL SIE 
derselben erfolgte am 26. Juli 1922. Durch diese Einrichtung is 
in der öffentlichen Fürsorge eine große Lücke ausgefüllt worden. 
Es können num die zahlreichen arbeitsfähigen Wanderer, die sich 
bei der Armenpflege als mittellos meiden, beschäftigt werden. 
Die Wanderer erhalten in der De DELDEN te Unterkunft 
Verpflegung und A nl TEmLe in Geld, von Fall zu Fail auch 
Bekleidungsgege:; .tände. Die EEG dient zum Teil zur Be- 
streitung der Fahrtkosten für die Weiterreise. 
Jnfolge der fortgesetzten Verteuerung der Lebenshaltung muß- 
te der Armenrat die Notbedarfssätze im Berichts- 
jahr mehrmals erhöhen; Am Schlusse des Berichtsjahres betrugen 
sie monatlich für einen Alleinstehenden: 13 600 #, für ein Ehe- 
aar 24 400 M und für ein Kind und sonstige Familienangehörige: 
Io 800 A. Hiezu kommen noch Naturasluntersfützungen (Brot, Klei- 
dungsstücke, Feuerungsmaterial). | 
‚ Die Zahl der nt betrug am Schlusse des 
Berichtsjahres 2140; ferner hatte die Armenpflege für 446 Kost- 
kinder zu sorgen. , . 
. Zeugnisse zur Erlangung des Armenrechts in bürgerlichen 
Rechtsstreitigkeiten wurden 3300 Sees teLeG, | 
Jm Laufe des Jahres traten 23. € renantliche Armenpfleger 
zurück; es fanden 26 Neuwahlen statt. Am Schlusse des Jahres wirk 
ten in den 19 Bezirkspflegeausschüssen 224 ehrenamtliche Armen- 
pfleger, davon 171 Männer und. 53 Frauen. 
5. Städtische Zufluchtsstätte 
für Obdachlose . 
Männliche Obdachlose. Der immer größer werdende Wohnungs- 
mangel, besonders der ee an Einzelzimmern, brachte eine stär- 
kere N des AÄsyls hervor. Es war nicht zu umgehen, 
hier beschäftigten Personen auf kurze Zeit Obdach im Asyl zu“ ge- 
xähren, bis_es ihnen möglich geworden mar, eine Unterkunft zu fin- 
den. Diese Neuerscheinung im Asylbetriebe brachte auch eine Neu- 
sinrichtung mit sich. Es ist das erste Berichtsjahr, in dem die 
peschliftigren Obdachlosen angehalten worden sind, dıe geringen 
Auslagen für die ihnen im AS gewährte tägliche Verpflegung zu 
ersetzen. Es gingen 28 000 # ein. En 
Die Zufluchtsstätte wurde von 3807 Personen besucht. Davon 
waren aus Nürnberg 555, von auswärts 3210 und aus dem Ausland 42. 
Es wurden 10 222 Nächte in der Zufluchtsstätte zugebracht. Auf 
1 Obdachlosen kamen durchschnittlich 2,68 Nächte. Nach dem Beruf 
waren von. den Besuchern 1637 Handwerker, 1989 Bau- und Erdarbei-- 
ter. 96 landwirtschaftliche Arbeiter und 85 Handlungsgehilfen.
	        
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