Volltext: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

Gedruckt wurden fast sämtliche! Bände bei (Christoph und 
Leonhard) Heußler in Nürnberg, verlegt wurden sie teils bei Willer 
(in Augsburg), teils bei Lochner (in Nürnberg). Nürnberg und 
Augsburg wollen wir als zwei wichtige Orte für die Verbreitung 
von Hans Sachsens Werken gleich hier festhalten. Die angeführte 
Übersicht zeigt, daß der größte Teil der Foliobände — drei 
Fünftel — nach Hans Sachsens Tode, aber doch noch im 
16. Jahrhundert erschienen ist.? Trotz der Fülle von Foliobänden, 
in denen die Werke Hans Sachsens in die Welt hinausgegangen 
waren, machte sich am Anfange des 17. Jahrhunderts das Be- 
dürfnis nach einer neuen Ausgabe geltend. Diese wurde in einem 
handlicheren Formate hergestellt. Sie erschien 1612—1616 in fünf 
‚Quartbänden, gedruckt wurde sie bei Christoph Kraus in Kempten 
und bei Johann Kruger (Krüger) in Augsburg verlegt. Man bezeichnet 
sie kurz als die Kemptner Ausgabe. Sie erscheint als neue Titel- 
auflage in Augsburg 1712. Es verdient Beachtung, wie die Kemptner 
Ausgabe zustande kam. Die weitere Ursache war die Nachfrage 
nach Hans Sachsens Werken, die nähere die Anregung zu dem 
Neudrucke durch den seither verstörbenen Bürger und Buchdrucker 
zu St. Gallen Georg Straub. Kraus erwähnt dies selbst im ersten 
Bande in der Vorrede an den Rat der Stadt Kempten. In St. Gallen 
war Hans Sachs nicht unbekannt. Georg Straubs Bruder Leonhard 
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Stände ihre Belehrung schöpften. Wir müßten da zunächst eine reiche 
Sammlung von Verzeichnissen, die uns die Bestände von Privatbibliotheken 
vorführen, vor uns haben. 
1 Bereits Georg Andreas Will erwähnt in seiner Bibliotheca Norica 
‘Pars III., Altdorf, 1774, S. 161), daß es eine „Seltenheit“ sei, sämtliche 
Teile von Hans Sachsens Werken, „zumalen von einer Ausgabe. zusammen- 
zubringen“, 
2 Weller a. a. O0. S. 3 vermutet, daß das nach dem Grossischen 
Meßkatalog 1627 bei Simon Halbmeyer in Nürnberg erschienene Werk 
„Zeitvertreiber, in welchem 102. schöne Tragoedien, Comoedien und Fast- 
nachtspiele zu finden“, eine neue Titelausgabe des 3. Bandes der Folio-Aus- 
gabe sei. Ranisch erwähnt (a. a. O0. S. 172) nach dem Georgi’schen 
Bücherlexikon eine ihm nicht weiter bekannte Ausgabe, die 1628 in Nürn- 
berg bei Halbman erschienen sein soll. Die Meldungen des Meßkataloges 
einerseits und des Bücherlexikons anderseits werden sich wohl auf dieselbe 
Ausgabe beziehen. Der „Zeitvertreiber“ entspricht tatsächlich dem 3. Folio- 
band v. J. 1588 (Goetze in der Bibl. des literar. Vereins 225, S. 653. — 
Goetze erwähnt ebenda nur vier Auflagen der ersten drei Foliobände).
	        
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