Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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sollte auch den Schülern der polytechnischen Anstalt frei stehen, da das 
Englische jedem, der im höheren Sinne Techniker werden wolle, fast 
unentbehrlicher sei, als das Franzoösische. 
Bei der Kombinierung wurde jedoch zweierlei vorausgesetzt: 
daß die Unterklasse der bisherigen Handelsgewerbschule und die 
drei Klassen der Vorbereitungsschule bestehen blieben, da diese 
zum Gedeihen der Anstalt notwendig seien; 
daß die Schülerzahl der zu kombinierenden Kurse durch die Ver— 
einigung nicht zu groß werde. 
Als Normalzahl wurden für den 
unteren Kurs 40, als unüberschreitbares Maximum 50, 
mittleren 30,,„ 40, 
oberen, 30,,„ 40 
Schüler festgesetzt. 
Nur bei dieser Schülerzahl lasse sich ein fruchtbarer Unterricht 
2. 
geben. 
Würde man dann noch bei der Aufnahme strenger verfahren, 
wie bisher, so verdiene die Anstalt das Prädikat eines technischen 
Gymnasiums in Wahrheit und könne ihren Zweck erfüllen, Techniker 
und Kaufleute auf ihren praktischen Beruf oder zu den höheren tech— 
nischen Studien an der polytechnischen Schule oder an der technischen 
Hochschule wissenschaftlich vorzubereiten. 
Dieser von den zwei erfahrnen, einsichtsvollen Männern, Joh. 
Scharrer und Dr. Mönnich, entworfene Lehrplan war ganz dazu 
geeignet, die Vereinigung der Kreisgewerb- und Handelsschule zu er— 
moͤglichen, ohne die berechtigte Eigentümlichkeit der einen oder der 
andern Anstalt zu schädigen; vielmehr mußten beide Anstalten durch 
stärkere Berücksichtigung wichtiger Lehrgegenstände gewinnen, die Han—⸗ 
delsschule durch Vermehrung des Unterrichts in den technischen, die 
Kreisgewerbschule durch Erweiterung des Unterrichts in den fremden 
Sprachen. 
Die Verhandlungen zogen sich jedoch in die Länge. Namentlich 
protestierte das Gemeindekollegium gegen die Kombinierung beider 
Anstalten, da es fürchtete, die Integrität der gegenwärtigen Handels⸗ 
zewerbschule könnte dadurch verloren gehen. In seiner Sitzung 
am 23. Mai wies es einstimmig die gemachten Vorschläge 
zur ück. Doch wurden einstweilen beide Anstalten unter das gemein— 
schaftliche Rektorat des Dr. Mönnich gestellt. 
Am Dienstag den 22. Oktober 1839 fand endlich die entscheidende 
Sitzung über die Vereinigung beider Anstalten statt. Anwesend waren
	        
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