Fünfter Abschnitt. Die Ämter der Finanzverwaltung und das Bauamt. 273
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leicht zu ermessen, dafs die Einnahmen aus dem gewöhnlichen Hütten-
betrieb sich in bescheidenen Grenzen halten mufsten.
Sehr viel gewinnbringender gestaltete sich das Unternehmen, als der
Rat im Jahre 1429 mit der Hütte eine Art Monopol für die Verwertung
von silberhaltigen Kupfererzen verband, indem er verordnete, dafs die
Darstellung von Seigkupfer und Feinsilber aus Kupfererzen nur noch für
seine eigene Rechnung ausgeführt werden. solle. Gleichzeitig liefs er durch
den damaligen Hüttenvorsteher Paul Hämmerlein mit Niklas Bergfrieder
in Eger einen Vertrag abschliefsen, kraft dessen letzterer sich verpflichtete,
alles Kupfer, dessen er zum Preise von 8 G 5 Grosch. für den Zentner
habhaft werden könne, für die Stadt aufzukaufen und nach Nürnberg in
die Schmelzhütte zu liefern. Zu diesem „Kupferkauf“ wurden Hämmerlein
zwar zunächst nur zweihundert Gulden zur Verfügung gestellt, eine Summe,
die knapp hinreichte, um zwanzig Zentner auf Vorrat zu halten. In der
Folge aber mufs sich der Betrieb erheblich erweitert haben; denn 1434
verfügte die Schmelzhütte über einen Lagerbestand von nicht weniger als
91% Zentner Kupfererz und 53 Zentner Seigkupfer, während sich ihr
Debitorenkonto gleichzeitig auf mehr als dreihundert Gulden belief. Da-
mals hatte der Rat also über 1300 Gulden in dem Kupferkauf angelegt.
Das von Rats wegen für die Hütte angekaufte Erz wurde in der Regel
in „Werken“ zu je zwölf, seltener in Doppelwerken zu je vierundzwanzig
Zentner verhüttet. Die Ausschmelzung eines Zwölf-Zentner-Werkes nahm,
wie die angeführte Berechnung vom Jahre 1440 zeigt, neun Tage in An-
spruch. Eine Vorstellung von den technischen und kaufmännischen Er-
gebnissen, die dabei erzielt wurden, mag umstehende Zusammenstellung
der im Kalenderjahr 1434 vorgenommenen Ausschmelzungen geben. Wie
aus ihr zu ersehen ist, konnte der Rat mit dem finanziellen Ertrage seines
„Kupferkaufs“ wohl zufrieden sein. Trotzdem stellte er ihn schon im
Jahre 1435 wieder ein, indem er das dafür hergeliehene Betriebskapital
zurückzog und die Schmelzhütte von neuem ermächtigte, silberhaltiges
Kupfererz für private Rechnung auszuschmelzen. Über die Gründe, die
ihn hierzu veranlafsten, erfahren wir nichts. Vielleicht, dals die mono-
polistische Beschränkung der Kupfererzverwertung in der Stadt einheimische
wie fremde Kaufleute veranlafste, ihre Kupfererze in anderen Städten aus-
schmelzen zu lassen, und dafs daher bei längerer Aufrechterhaltung der
gemischten Metalles „durchgetrieben‘“ und „abgetrieben‘. Zu dieser Arbeitsleistung
benötigte die Hütte mehr als 26 Fuder Holz, 785 Körbe Kohlen zu je 30 bis 32 A,
19 Fuder Lehm ä 5 bis 6 &% und 69% Tonne Asche zu je 30 A. Über ihr Lager-
konto gingen in derselben Zeit 358 Zentner silberhaltiges Kupfererz, 421.29 Zentner
Seigkupfer, 300.11 Zentner Blei und 78.75 Zentner Bleiglätte.
Sander, Nürnberg.