Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

24 
Da es uns nur um die Vorgeschichte der städtischen Handelsschule 
zu thun ist, und es uns wesentlich darauf ankommt, zu zeigen, wie die 
Verhandlungen die lokalen Bedürfnisse erst recht zum Bewußtsein 
brachten und dahin führten, daß man die Notwendigkeit der Erhaltung 
einer selbständigen Anstalt erkannte, die zur Vorbereitung für den 
Kaufmannsstand- dienen sollte, so wird es gerechtfertigt erscheinen, 
wenn wir hier vorzugsweise die höhere Bürgerschule, welche die Grund— 
lage der späteren Handelsschule bildete, ins Auge fassen und die 
beiden andern genannten Anstalten übergehen. 
„Die hoͤhere Bürgerschule“, erklärte der k. Ministerialrat v. 
Kleinschrod, „sei als Kreisgewerbschule umzugestalten, so daß deren 
Lehrerpersonal und Unterhaltsmittel mit der neuen Anstalt verbunden 
resp. verschmolzen würden. Dies könne um so weniger beanstandet 
werden, da die Bürgerschule schon gegenwärtig eigentlich nichts anderes 
als eine Gewerbschule sei, und es daher bloß darauf ankomme, dem 
Unterrichte jene Erweiterung und Einrichtung zu geben, welche der 
Studienplan vom 28. März (1838) vorschreibe ⸗ 
Für die neue Anstalt stellte er einen Beitrag aus Staats- resp. 
Kreisfonds von 1500 fl. in Aussicht. Die übrigen Kosten sollten die 
bisher für die höhere Bürgerschule verwendeten Mittel und das Schul— 
geld decken. 
Es läßt sich nicht verkennen, daß v. Kleinschrod seine Sache 
mit großem Geschicke führte, und es neigte sich auch ein großer Teil 
der Konferenzmitglieder zu der Ansicht, daß eine Verschmelzung der 
höheren Bürgerschule mit der Kreisgewerbschule zweckmäßig sei. Gym— 
nasialrektor Dr. Roth, Subrektor Lochner, Merkel und Cramer 
traten auf die Seite des Ministerialrates. 
Dr. Mönnich war zwar der Verschmelzung nicht entgegen, aber 
er hielt dieselbe nur unter gewissen Modifikationen und namentlich 
unter dem Vorbehalte zulässig, daß die beiden unteren Kurse der 
höheren Bürgerschule— als Realklassen beibehalten würden. Diesem 
Vorschlag suimmte auch der Stadtkommissär Faber zu. Konsulent v. 
Königsthal sprach zwar für sich seine Zustimmung zur Vereinigung 
aus, behielt sich aber als Mitglied des Kollegiums der Gemeindebevoll⸗ 
mächtigten die besondere Außerung desselben in Hinsicht auf die Dis— 
position der aus der städtischen Kasse fließenden Mittel zum Unterhalte 
dieser Schule vor. 
Dagegen traten als entschiedene Gegner des Vereinigungsprojektes 
der J. Bürgermeister Binder und Johannes Scharrer auf.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.