Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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Dieser Lehrplan zeigt einen entschiedenen Fortschritt. Zugleich 
ist in demselben dem längst gehegten Wunsche der Schulkommission 
und der städtischen Behörden durch Errichtung eines höheren Kurses 
Rechnung getragen. 
Derselbe wurde daher auch in den wesentlichsten Punkten von 
den städtischen Kolleglten in den Sitzungen vom 18. 25. 26. und 27. 
September 1848 angenommen. In den viertägigen Beratungen wurden 
folgende Anträge zum Beschluß erhoben. 
1) Die von Dr. Hopf gemachten Vorschläge betreffs des franzö— 
sischen Unterrichts seien provisorio modo zu genehmigen. Der Unter— 
richt in der angegebenen Art solle mit Anfang des nächsten Schuljahrs 
beginnen. Es wurde jedoch hinzugefügt, es sei dahin zu trachten, daß 
für die Folge noch ein besonderer, der französischen und deutschen 
Sprache vollkommen kundiger Lehrer gefunden werde. Sobald dies 
geschehen, solle ein neuer Lehrplan für diesen Gegenstand entworfen 
und beraten werden. 
2) Insofern die übrigen Gegenstände nicht zu sehr beeinträchtigt 
würden, solle mit dem Unterricht der englischen Sprache schon in der 
3. Klasse der Handelsgewerbschule begonnen werden. Hierüber solle 
sich jedoch Rektor Hopf noch besonders gutachtlich äußern. 
3) Die italienische und englische Sprache sollten nicht mit ein— 
ander gelehrt werden. Dagegen solle es dem Willen der Schüler an— 
heimgegeben sein, welche von diesen Sprachen sie zu erlernen wünschten. 
4) Insofern die Schule nicht auf einen höheren Standpunkt 
gebracht werden könne, als gegenwärtig Rektor Dr. Hopf vorschlage, 
seien dessen Anträge betreffs der Arithmetik und des kaufmännischen 
Rechnens zu genehmigen. Übrigens werde gewünscht, daß für diese 
Lehrgegenstände ein besonderer Lehrer, der sich ausschließlich hiemit 
beschäftige und der Anstalt ganz allein angehöre, angestellt werde. 
Die Buchhaltung solle nicht als eigener Lehrgegenstand betrachtet 
werden, sondern sich an das kaufmännische Rechnen anschließen. Mit 
derselben solle in dem 2. Semester des letzten Kurses begonnen werden. 
5) Das Kartenzeichnen solle so viel als möglich beschränkt werden. 
6) Es sei vorzuͤglich darauf zu sehen, daß die Handschriften der 
Schüler durch langsameres Schreiben verbessert würden; insbesondere 
sei auf die Haltung des Schülers beim Dictandoschreiben zu achten. 
7) Für das Zeichnen solle ein tüchtiger Lehrer gewonnen werden, 
der diesen Unterricht nach einem bestimmten gründlichen Plan lehre. 
8) Die Errichtung eines höheren Lehrkurses sei zu billigen.
	        
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