Volltext: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

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und begannen, auf der linken Seite zu suchen, bis wieder 
rechts herab. Da fand sich nirgends etwas, und dachten 
erst jetzt d'ran, daß heute der erste April sei, und glaubten 
demnach, der Eppelein habe sie genarrt und in den April 
geschickt. 
Waren nun sehr zornig und wollten gleich zur Thür 
hinaus. 
Da rief einer: „Halt, dort seh' ich was, da liegt 
eine Wurst, da ist das Mäuslein auch nicht weit!“ 
Gleich drängte sich alles drauf los, und ward d'rein 
gestochen und geschlagen in voller Wut. Es lag auch 
ein armes totes Mäuslein da, das hatte der Eppelein 
zum Spott hingebracht. 
Nun waren aber Alle so erbost und verwirrt, daß sie 
meinten, es hätt' einer von ihnen dasselbe erlegt, richteten 
es übel zu, so daß es ganz und gar durchstochen ward, 
und meinten in ihrer Rache und Freude, sie hätten nun 
den Eppelein gemordet. 
Drauf suchten und schauten sie umher, links, rechts, 
hinab und hinauf, bis ihnen am Empor was auffiel. Da 
half alles Widerstreben und Beteuern der Dominikaner, 
die dazu kamen, nichts, es rannten etliche aus dem Volke 
hinauf'und riefen in eine Oeffnung hinein: „Ist da einer 
d'rin?“ 
Denen antwortete einer ganz schwach: „Ja, der 
Pater Damian ist herin! Macht nur auf, sonst leb' ich 
keine Viertelstund' mehr und bringt mich der Hunger um!“ 
Da ward nun gleich abgeholfen, dem Pater Damian 
wurden zwo Würste und ein Stück Brot hineingeschoben, 
er selbst dann befreit, die Dominikaner aber ergriffen die 
Flucht, und wußten sich lange nicht hinaus zu reden. 
War also der Pater Damian wieder frei und ging 
in ein andres Kloster. Vorher ward ein rechtes Feuer 
aufgerichtet und das Mäuslein verbrannt. Dann aber 
—E00 
die Maus mit der Wurst in Stein. 
Wie all dieses in wenig Tagen geschehen, fand sich 
gleich darauf ein Zettel an der Lorenzer-Kirche, drauf stand:
	        
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