Volltext: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

Zweiles Rapilel. 
Wie Eppelein sich mit mehr Freunden verbindet und was weiters 
erfolgt ist, sonderlich aber wie derselbe begraben wird, dann aber 
wieder zum Vorscheine kommt. 
Nun war Eppelein Herr zu Illesheim, Gailingen 
Wald und Trameysl, und hatte auch viel Gut und Geld 
in Schrein und Kiste gefunden; denn der Vater Arnold 
war wohl ein gläubiger Christ gewesen, wo's aber gute 
Beute galt, da hatt' er sie nie verschmäht. War demnach 
beim Eppelein Alles wohl bestellt, und hätte jeder Ritters— 
mann ein stattliches Leben führen können, ohne nach 
anderer Leute'Hab' zu greifen oder ihnen sonst Plag und 
Ungemach anzuthun. Eppelein aber dachte anders. 
Also war das Erste sogleich, daß er zwei Trompeter 
ausschickte. Die mußten herum reiten im Lande Franken 
die Läng' und Breite an aller Spießgenossen Schlösser, 
an den Zugbrücken eine feine Weise blasen und Weiters 
den Burgherrn und Junkern verkünden: Der Eppelein sei 
Herr und Gebieter geworden, und wer's mit ihm halte 
und dem geneigt sei, was er bisher von ihm wisse, 
der sollte sich an einem Tag einfinden auf Trameysl. 
Dort wollten sie ein gutes Banquet halten, festere 
Brüderschaft schließen und alles Weitere besprechen. 
Da waren Ihrer nun zweierlei. Die fromm- und 
ehrbaren Degen ließen schön danken, empfahlen sich 
Eppelein's Gunst, sagten aber Dies oder Jenes, was sie 
abhalte, zu kommen. Der andere Teil aber vernahm 
kaum, was verkündet, da ward auch alsogleich die Zug— 
brücke herunter gelassen, auf dem Söller lustig zur Ant— 
wort ins Horn gestoßen, die Boten wurden aufs Beste 
bewirtet und viel Grüße zurück geschickt mit der Kunde, 
sie würden wohl eintreffen. Dadurch kannte nun Eppelein 
Feinde und Freunde, nahm sich die Ersten gar wohl ins 
Gedächtnis, schwor ihnen Rache genug, und mußten sie 
solche später gar oft empfinden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.