Eilftes Rapitel.
Wie Götz von Jachsberg stirbt, der Jude Jücklein sich von Eppelein
lossagt, und was weiter erfolgt ist.
Nun war aber Eppelein in sein siebzigstes Jahr
gekommen.
Mehrere von seinen alten Freunden waren gestorben,
im Kampfe gefallen oder der Rache der Städte zuteil
geworden.
Die zwo Bernheimer, Wolf von Wurmstein, der
Jäcklein und etliche mehr waren die einzigen von jenen
Spießgenossen aus erster Zeit, davon es hieß:
„Eppela Gaila von Dramaus
Reit allzeit zu Vierzehnt aus.“
Dafür war sein Sohn Johannes dabei. Der hieb
auch wacker d'rein, und schien's, er wollte ein zweiter
Eppelein werden. Ging's demnach frisch drauf los, und
erst vor etlicher Zeit hatten sie guten Fang gemacht. Da
spannten sie zu Dachau zwei und dreißig Pferde von den
Wägen, und wieder zu Walrode mußtenü die Kaufherren
ihre rauhe Macht verspüren.
Wie nun das geschehen war, geriet alles in großen
Zorn gegen Eppelein, und machten sich ernstlich eins zu
Schutz und Trutz.
Das hörte Eppelein und dachte zur Stell', des—
gleichen zu thun.
Just wollte er an's Werk. Da traf ihn ein harter
Schlag.
Das war so.
Götz von Jachsberg war auf Besuch beim Eppelein.
Da ward er krank und kam zum Sterben. Wie der nun
so da lag, stand Eppelein, sein Sohn, mit etlichen, der