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wo dass bez. und dass vielleicht mit was das anbetrifft,
dass zu erklären ist.
Dann mag auch noch an dieser Stelle erwähnt wer-
den, dass Hans Sachs in seinem Streben nach Einfach-
heit der Diktion so weit geht, dass er sehr oft zwei
Hauptsätze, deren zweiter die Begründung des ersten
bildet, ohne verbindende Conjunection neben einander
stellt.
Selbst in der Gestalt eines indirekten Fragesatzes
findet sich einmal ein Causalnebensatz:
IIL 143. sie sprach: wie lange Zeit du bist
mir angehangen fleissigklich,
derhalb mag ich nit lassen dich.
Charakteristisch für die Unbeholfenheit des Satz-
baues unseres Dichters ist der Umstand, dass er es fertig
bringt, in einem Causalnebensatze gleichzeitig ein con-
cessives Verhältnis andeuten zu wollen, wo wir im nhd.
unbedingt einen in den Causalnebensatz eingeschobenen
Concessivsatz anwenden müssten:
I. 200, Gott im frey zu erkennen gab,
wie er Eli mit seinem Hauss
wolt tödten und gantz rotten auss,
drumb dass Eli weiss, das sein Sün
so böss und schentlich leben thün,
hat doch nie sawer darzu gsehen.
(nhd. dafür dass Eli, obwohl er wusste, dass . ..
doch nie sauer dazu gesehen hatte.)
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Die Finaleonjunetionen.
Finalsätze leitet Hans Sachs ein durch dass,*) auff dass
darmit (dass), darzu dass, (dar}umb dass, zu mit infin.
*) Ueber die Schreibung vgl. K. Frommann, zur Luther-Grammatik.
Germ. XXVI, N. R. XIV. S. 409.