Objekt: Hans Sachs

Von Dr. J. F. Holly. 374 
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heit und Stumpfsinn des Klerus, Habgier, Verkommenheit der kirchlichen 
Potentaten, Herrschgelüste und Verdrehung des echten Evangeliums 
durch den Papst, Ablaßunwesen u. s. f., ohne stichhaltige Beweise 
dafür zu erbringen; höchstens streut er ein biblisches Zitat ein oder 
wirft eine allgemeine Bemerkung zwischen seine Behauptungen. 
Trotzdem war die Wirkung der „Wittenbergisch Nachtigal“ 
sehr groß. Sachs wurde durch diese Dichtung der poetisch⸗volks⸗ 
tümliche Vertreter des Luthertums und trug viel zur Protestanti— 
sierung Nürnbergs bei. Dies gab ihm den Mut zu einigen Dialogen, 
die 1524 erschienen und inhaltlich schon durch ihre Überschriften 
sich charakterisieren. Der erste lautet: „Disputation zwischen einem 
Chorherren und Schuhmacher, darin das Wort Gottes und ein 
recht christlich Wesen verfochten wird“, ein zweiter „Ein Gespräch 
von den Scheinwerken der Geistlichen und ihren Gelübden, damit 
sie zur Verlästerung des Bluts Christi vermeinen selig zu werden“; 
der dritte und die übrigen) bewegen sich in ähnlichen Streitfragen 
zwischen Katholizismus uud Protestantismus. Sie versuchen ins⸗ 
gesamt ihre Beweise aus der hl. Schrift zu erbringen; Tradition 
und kirchliches Überkommnis existiert für sie nicht. Zudem 
basieren sie fast alle auf ähnlichen Schriften Luthers; nur daß sie 
gemäßigter in der Form und eindringlicher in ihrer Wirkungskraft 
sind: das dramatische Leben, die Anschaulichkeit und Beweglichkeit, 
die Schlichtheit und Gelassenheit, die in ihnen ruht, trug viel zum 
Eindringen ins Volk bei. 
Im Jahre 1526 wurde in Nürnberg denn auch die Lehre 
Luthers offiziell eingeführt. Niemand wurde indessen zum Übertritt 
zum Luthertum genötigt. Selbst die Klöster durften vorläufig ruhig 
bestehen bleiben. Es sollten nur keine neuen Novizen mehr auf— 
genommen werden, so daß das Mönch- und Nonnentum also mit 
der Zeit völlig ausstarb. 
Mit diesen Maßregeln bezweckte der Nürnberger Magistrat 
zweifellos die Beruhigung der erhitzten Köpfe der Anhänger der 
alten und der neuen Lehre. Allein er hatte die Rechnung ohne 
den Prediger Andreas Osiander gemacht, der damals an 
St. Lorenz fungierte und ohne Aufhör gegen die Katholiken 
eiferte. So sprengte er aus, er habe in einem Kloster eine gar 
merkwürdige Schrift, die Weissagungen eines calabreser Abtes 
Joachim aus dem 13. Jahrhundert aufgefunden; Bilder von 
wunderbarem Aussehen und begleitet von mysteriösen prophetischen 
S. Köhler, Weimar 1888.
	        
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